In Ergänzung zu den FAIR-Prinzipien wurden, als Antwort auf ethische Fragestellungen, die CARE-Prinzipien von der Global Indigenous Data Alliance entworfen.

 

Das Akronym CARE

Icon Veröffentlichung Icon Kontrolle Icon Verantwortung Icon Ethik
Collective Benefit Authority to Control Responsibility Ethics
Kollektiver Nutzen Kontrolle der Daten Verantwortung Ethik
 
 
Collective Benefit (Kollektiver Nutzen)

Datenökosysteme müssen so gestaltet sein und funktionieren, dass indigene Völker einen Nutzen aus den Daten ziehen können. Dieser Aspekt betont, dass Forschung und Datennutzung nicht nur dem akademischen oder wirtschaftlichen Fortschritt dienen sollen, sondern auch einen greifbaren Nutzen für die Gemeinschaften haben müssen, von denen die Daten stammen. Dies kann beispielsweise durch die Verbesserung der Gesundheitsversorgung, der Bildungsmöglichkeiten oder der wirtschaftlichen Situation indigener Gemeinschaften erreicht werden.

 
Authority to Control (Kontrolle der Daten)

Die Rechte und Interessen indigener Völker an indigenen Daten müssen anerkannt und ihre Befugnis, diese Daten zu kontrollieren, muss gestärkt werden. Dies geht weit über die bloße Zustimmung zur Datenerhebung hinaus und umfasst das Recht, den gesamten Prozess der Datennutzung zu überwachen und zu kontrollieren. Dieses Prinzip stellt sicher, dass indigene Gemeinschaften nicht zu passiven Forschungssubjekten degradiert, sondern als aktive Partner in den Forschungsprozess eingebunden werden.

 
Responsibility (Verantwortung)

Diejenigen, die mit indigenen Daten arbeiten, sind dafür verantwortlich, mitzuteilen, wie diese Daten verwendet werden, um die Selbstbestimmung der indigenen Völker sowie den kollektiven Nutzen zu unterstützen. Das Prinzip fordert Transparenz, Rechenschaftspflicht und die Bereitschaft, die Auswirkungen der Forschung auf die betroffenen Gemeinschaften zu berücksichtigen. Dazu gehört auch die Verpflichtung, Forschungsergebnisse in einer Form zurückzugeben, die für die Gemeinschaften verständlich und nützlich ist.

 
Ethics (Ethik)

Die Rechte und das Wohlergehen indigener Völker sollten in allen Phasen des Forschungsdatenzyklus und im gesamten Datenökosystem im Vordergrund stehen. Das Prinzip durchdringt alle anderen Aspekte und erfordert eine tiefgreifende Reflexion über die moralischen Implikationen der Forschung. Es geht darum, die Würde, Kultur und Weltanschauung indigener Völker zu respektieren und in allen Phasen des Forschungsprozesses zu berücksichtigen.

 

Abbildung Personenbezogene Daten

Die CARE-Prinzipien dienen insbesondere dazu, Forschende dafür zu sensibilisieren, die Interessen und die individuellen und kollektiven Rechte zur Selbstbestimmung indigener Bevölkerungsgruppen zu bewahren.

Die CARE-Prinzipien sind menschen- und zweckorientiert und spiegeln die entscheidende Rolle von Daten bei der Förderung indigener Innovation und Selbstbestimmung wider. Aus diesem Grund sind die CARE-Prinzipien besonders relevant in Disziplinen wie Anthropologie, Sozialwissenschaften und anderen Bereichen, die spezifische ethische Anforderungen an die Handhabung von Daten stellen.