Können Sie uns etwas über das Projekt DRAGON Ruhr.nrw erzählen?
Dr. Mandy Duda: Mit dem Projekt DRAGON Ruhr.nrw konnten wir als Konsortium ein umfassendes, digitales und interdisziplinäres Lehrangebot schaffen. Dadurch wird die zuvor ausschließlich physisch angebotene Geländearbeit in Studieninhalten an den Schnittstellen zwischen den Geowissenschaften und dem Bau- und Umweltingenieurwesen um diversitätsoffene Angebote erweitert, die den Studierenden zeitlich und räumlich flexibel zur Verfügung stehen. Das stellt einen enormen Mehrwert für die Studierenden dar und baut Hürden im Zusammenhang mit Geländearbeit ab. An dem Projekt waren unsere Arbeitsgruppe sowie die Geotechnik-Arbeitsgruppen der Universität Duisburg-Essen und der Technischen Universität Dortmund beteiligt.
Was treibt Sie an, sich für die Lehre zu engagieren?
Dr. Mandy Duda: Die Geowissenschaften spielen eine zentrale Rolle für die Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen unserer Zeit. Der fortschreitende Klimawandel, konkurrierende Land- und Ressourcennutzung und die Sicherung der Rohstoff- und Trinkwasserversorgung sind nur wenige Aspekte des breiten Einsatzbereiches geowissenschaftlicher
Fachkräfte. Um dafür nachhaltige Lösungen zu finden, ist Vielfalt in den Ansätzen notwendig. Ich wünsche mir deshalb, die Lehre in den Geowissenschaften diversitätsoffen anzubieten und Studierenden die Kompetenzen vermitteln zu können, damit sie eine auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Haltung entwickeln und danach handeln können.
Was bedeutet die OERcontent.nrw-Förderung für Sie?
Dr. Mandy Duda: Die OERcontent.nrw Förderung hat für mich auf so vielen Ebenen Wirksamkeit gezeigt, dass sich das schwer in wenigen Sätzen zusammenfassen lässt. Wir konnten unsere Expertise zur Erstellung digitaler Lehrinhalte mit den fachspezifischen Herausforderungen enorm weiterentwickeln. Die Zusammenarbeit im Team und im Konsortium war unglaublich bereichernd. Dank der ORCA-Veranstaltungen haben sich weitere, besonders fachübergreifende Netzwerke entwickelt, und wir konnten uns in ganz verschiedenen Bereichen weiterbilden. Entscheidend ist letztlich, was die Förderung für die Studierenden bedeutet. Wir arbeiten stetig weiter an der Verbesserung und freien Verfügbarkeit unseres Lehrangebots, auch für andere Lehrende. Davon profitieren nicht nur die jetzigen, sondern auch die zukünftigen Studierenden. Wir hoffen außerdem, damit auch Studieninteressierte anzusprechen, die sich bislang aufgrund bestehender Hürden gegen ein Studium der Geowissenschaften entschieden haben. Gleichzeitig möchten wir das gesellschaftliche Bild der Geowissenschaften modernisieren und stärker mit Nachhaltigkeitsthemen verknüpfen.