Open Educational Resources

Willkommen im OER-Bereich von ORCA.nrw!

Hier finden Sie alle Informationen und Unterstützungsangebote rund um Open Educational Resources (OER). Sie haben Fragen rund um die Erstellung von OER oder wollen in den umfangreichen Materialpool eintauchen? Dann sind Sie hier genau richtig! Finden Sie zudem Hinweise, wie Sie ihr Material bequem und einfach mit anderen teilen können.

Was sind OER?

Definition von OER

Open Educational Resources (OER), im Deutschen oft als offene Bildungsmaterialien bezeichnet, sind Bildungsmaterialien jeglicher Art und in jedem Medium, die unter einer offenen Lizenz veröffentlicht werden. Eine solche offene Lizenz ermöglicht den kostenlosen Zugang sowie die kostenlose Nutzung, Bearbeitung und Weiterverbreitung durch andere ohne oder mit nur geringfügigen Einschränkungen.

Open Educational Resources können dabei einzelne Materialien, aber auch komplette Kurse oder Bücher umfassen. Lehrpläne, Kursmaterialien, Lehrbücher, Streaming-Videos, Multimediaanwendungen, Podcasts – all diese Ressourcen können OER sein, wenn sie unter einer offenen Lizenz veröffentlicht werden (Quelle: UNESCO Definition).

Als weit verbreiteter Standard zur Kennzeichnung von OER haben sich die sog. Creative Commons-Lizenzen (kurz: CC-Lizenzen) etabliert.

Was sind Open Educational Resources?

Lizenznachweis: Video „OER kompakt – Was sind Open Educational Resources?“ von LOERn – Lehrerfortbildung durch Nutzung und Produktion von OER-Materialien via YouTube, unter CC BY-SA 4.0.

Die 5 V-Freiheiten als wichtige Eigenschaften von OER

Um zu zeigen, was „Open“ in Open Educational Resources konkret bedeutet, werden häufig die sogenannten 5 R’s von David Wiley (2014) herangezogen. Die 5 Rs stehen im englischen Original für

Retain“, „Reuse“, „Revise“, „Remix“ und „Redistribute“.

Ins Deutsche übersetzt werden aus den 5 R’s die 5 V’s – auch bekannt als die 5-V-Freiheiten. Die 5 V’s sind

„verwahren und vervielfältigen“, „verwenden“, „verarbeiten“, „vermischen“ und „verbreiten“.

Nach David Wiley sind offene Bildungsmaterialien dann offen, wenn sie auf Dauer und kostenfrei die 5R/Vs ermöglichen. Erläuterungen zu den 5Vs finden Sie in der nebenstehenden Grafik „5V-Freiheiten für Offenheit“ .

Vorteile und Potenziale von OER

Als Open Educational Resources stehen Ihnen vielfältige Materialien wie Fotos, Videos, Arbeitsblätter oder ganze Kurse und Konzepte zur Verfügung, die Sie kostenlos und rechtlich sicher in Ihrer Lehre nutzen können. Wie Sie weiter oben bei den Ausführungen zu den 5V-Freiheiten schon erfahren haben, können Sie OER jedoch nicht nur nutzen: Je nach Lizenz ist es Ihnen auch erlaubt, die Materialien zu verarbeiten, zu vermischen, zu vervielfältigen und zu weiter zu verbreiten. Hierdurch können Sie niederschwellig von anderen Lehrenden profitieren oder – wenn Sie ihre Materialien selbst als OER zur Verfügung stellen – andere an Ihren Materialien teilhaben lassen.

OER fördern auf diese Weise

  • Zusammenarbeit: Durch das Teilen und gemeinsame Nutzen von Materialien wird Zusammenarbeit in der Lehre erleichtert – auch hochschulübergreifend.
  • Sichtbarkeit: Wenn Material über die eigene Hochschule hinaus geteilt wird, können die Urheber*innen weithin sichtbar werden und ihre Reputation als Fachexpert*innen steigern. Auch die Aufmerksamkeit für das Fach oder die damit verbundene Forschung kann durch die Öffnung der Lehre steigen.
  • Innovation und eine Steigerung der Qualität der Lehre: Die Qualität ihrer Lehr-/Lernmaterialien spielt für viele Lehrende eine große Rolle. Durch die Nutzung, Überarbeitung und Wiederveröffentlichung von eigenen und Fremdmaterialien kann die Qualität dieser Materialien und der Lehre insgesamt gesteigert werden.
  • Die Einbindung von Studierenden: Neben Lehrenden können auch Studierende in die Erstellung, Bearbeitung und Veröffentlichung von OER involviert werden, wodurch sie Verantwortung für ihren Bildungsprozess übernehmen können.
  • Chancengleichheit: Das Teilen von Lehr-Lernmaterialien als OER birgt OER die Chance zur Förderung von Bildung für alle Menschen weltweit.

Warum sich die Nutzung und Erstellung von OER aus ihrer Sicht lohnt, berichten im nebenstehenden Video Teilnehmer*innen des OERCamp 2022.

„Was mich zu einer Kultur des Teilens motiviert …“ – 21 Gründe für Sharing und OER

Lizenznachweis: „Was mich zu einer Kultur des Teilens motiviert…“ – 21 Gründe für Sharing und OER, OERcamp 2022″ via YouTube von Sarah-Isabella Behrens, Julia Bieck, Sonja Borski, Bonny Brandenburger, Ekki Brüggemann, Charlotte Echterhoff, Foorbie, Nele Hirsch, Frank Homp, Heiko Idensen, Dietmar Johlen, Karl Kirst, Maria Klar, Matthias Kostrzewa, Anja Lorenz, Jan Pawlowski, Lennart Reymann, Henry Steinhau, Bernhard Stelzl, Oliver Tacke, Tim Tibbe mit der Agentur J&K – Jöran und Konsorten für das OERcamp 2022, unter CC BY 4.0.

OER-Policy-Kit

Mit einer OER-Policy können Hochschulen ein Zeichen für Openness setzen und die Förderung von OER strukturell verankern. Das OER-Policy-Kit ist ein Handlungsleitfaden, der als praktischer Wegweiser durch den Dschungel des OER-Policy-Entwicklungsprozess dienen soll. Egal, an welchem Punkt eine Hochschule steht – ob man einen Vorschlag für einen Policy-Entwurf benötigt, einen partizipativen Prozess gestalten oder die Hochschulleitung erst noch über das Für und Wider einer OER-Policy aufklären möchte – das OER-Policy-Kit versucht, trotz der vorhandenen Unterschiede zwischen Hochschulen eine allgemeine Orientierung, konkrete Tipps und Beispiele sowie hilfreiche Materialien zu den verschiedenen Stationen zu geben.