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„Man muss versuchen, weiterzudenken: Was kann man alles als OER zur Verfügung stellen?“

Wie fängt man am besten an, wenn man OER erstellen will? Und warum lohnt sich der Einsatz von OER? Fakt ist: Es lohnt sich, weil alle profitieren. Im Interview mit PD. Dr. Klaus Schaper und Ann-Kathrin Mertineit von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf konnten wir erfahren, wie beide zum Thema OER kamen, was sie anderen zum Einstieg in das Thema OER raten und warum Kreativität beim Format von OER Material erwünscht ist.

 

ORCA.nrw: Herr Schaper, was war Ihr Einstieg in das Thema OER?

Schaper: Mein Einstieg war die Mediathek meiner Hochschule. Die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf hat eine eigene Mediathek. Dort veröffentliche ich seit 2013 Videos, inzwischen über 500 Stück. Die ersten Videos waren Vorlesungsaufzeichnungen. Wenn man dort ein Video öffentlich zur Verfügung stellt, wird es automatisch als OER deklariert. Dadurch war ich dann sozusagen gezwungen, mich mit dem OER-Gedanken zu befassen. Das war der allererste Einstieg. Dann hatte ich 2016 ein Projekt im Rahmen des Fellowship für Innovation in der Digitalen Hochschullehre NRW. Im Rahmen der Förderung hat man sich verpflichtet, die Inhalte als OER zur Verfügung zu stellen. Aus dem Anlass habe ich mich intensiv mit dem Thema OER befasst. Seitdem ist meine selbst betriebene Lernplattform scheLM, spezielle chemische eLearning Module, auch als OER deklariert. Das heißt, alle Inhalte können beliebig weitergenutzt werden. Das ist aber natürlich bei einer Lernplattform etwas schwierig. Um hier den OER-Gedanken vollends zu erfüllen, müsste man eigentlich auch den Quellcode teilen. Diesen Schritt möchte ich in Zukunft gehen.

 

ORCA.nrw: Frau Mertineit, wie sind Sie zum Thema OER gekommen?

Mertineit: Auf zwei verschiedenen Wegen: Einerseits natürlich durch OER.DigiChem.NRW, unser OERContent.nrw Projekt, welches ich koordiniere. Bevor ich die Koordination übernommen habe, war ich sozusagen entgegengesetzt zu OER tätig, im Bereich bezahlte Bildung. In meinem Studium gab es im Fach Pädagogik aber immer wieder Berührungspunkte mit dem Thema OER. Insbesondere in meinem nebenberuflichen Psychologiestudium bemerke ich in den letzten Jahren immer stärker, wie die Open Access Bewegung größer wird und beispielsweise Studien-Fragebögen geteilt werden. Studierende oder auch Schüler*innen auf diesem Weg zu unterstützen, finde ich sehr gut. Ich empfinde es als für unser OERContent.nrw Projekt sehr gewinnbringend, dass ich diesen theoretischen Weg selbst in einem anderen Fachbereich miterlebe und ihn nun in unserem Projekt direkt praktizieren kann. Ich habe mich bewusst für OER entschieden, weil ich den Grundgedanken – Bildung sollte für alle möglich sein und alle erreichen – sehr gut finde. Ich kenne es aus der Studierendenperspektive noch sehr gut, dass es nicht immer möglich war, alles Material zu bekommen oder zu nutzen, weil es einfach keine offenen Angebote gab. Ich bin daher mit ganzem Herzen dabei und freue mich sehr über die Angebote, die mit der OERContent.nrw Förderlinie geschaffen werden.

 

ORCA.nrw: Worum geht es in Ihrem OERContent.nrw Projekt?

Schaper: Wir erstellen in unserem OERContent.nrw Projekt Lehrvideos – für das Fach Chemie und darüber hinaus. Unsere Lehrvideos sollen helfen, Kompetenzen bei der Nutzung von digitalen Werkzeugen zu entwickeln. Lehrvideos sind ein Kerngebiet des OER. Erklärvideos zu Word, PowerPoint, Excel – wenn man einen Lernraum auf Ilias oder Moodle bereitstellt, der zehn Videos enthält und dann nutzt ihn jemand weiter und sagt sich „Zwei der Videos passen für meine Studierenden nicht, die mache ich neu“ und nutzt die anderen acht – dann hat man den OER-Gedanken umgesetzt. Ich habe das Projekt gemeinsam mit Bert Zulauf von der Heinrich-Heine Universität Düsselorf, Dirk Burdinski und Matthias Hochgürtel von der TH Köln, sowie Claudia Bohrmann-Linde und Frank von Danwitz von der Bergischen Universität Wuppertal beantragt. Wir kennen uns schon länger. Unsere Projektidee kam sozusagen von den Studierenden. Meine Studierenden habe mich angesprochen, alle würden davon ausgehen, sie wären Digital Natives und brauchen deshalb keine Erklärungen, aber in Wirklichkeit haben sie Probleme mit der Software. Man muss wissen, wie geht man beispielsweise mit Formatierungen in Word um, damit am Ende ein gutes Inhaltsverzeichnis von Word erstellt werden kann. Wir haben also gesagt, wir wollen Lehrvideos drehen zum Thema Softwarenutzung, weil es da großen Bedarf gibt – hochschulübergreifend. Chemiespezifische Software – wie zeichne ich chemische Strukturen und werte Daten aus? – aber auch Literaturverwaltungssoftware, Fotografiesoftware – wie erzeuge ich gute Abbildungen im Labor? Daraus entstand unser Antrag. Wir haben ein didaktisches Konzept erstellt, weil wir natürlich viel mehr bieten wollen als noch ein Erklärvideo. Das sind ja teilweise auch Themen, zu denen es viele Erklärvideos im Internet gibt. Wir wollen mit unserem Projekt auch Awareness für Probleme schaffen. Niemand recherchiert „Wie strukturiere ich eine Bachelorarbeit?“, wenn der Person nicht bewusst ist, dass es zu Problemen führt, wenn man sich darüber nicht vorab Gedanken macht. Daher kam die Idee, wir produzieren Kurse durch die man sich durchklicken kann: Video für Video.

Ann-Kathrin Mertineit im Aufnahmestudio vor einem Greenscreen. ©Jennifer Kremper

Ann-Kathrin Mertineit vor dem Greenscreen im Studio. © Jennifer Kremper

 

ORCA.nrw: Frau Mertineit koordiniert das Projekt – wer ist noch in Ihrem Team und aus welchen Bereichen stammen die Mitarbeitenden? Woran arbeiten Sie momentan?

Schaper: Ursprünglich wollten wir das Projekt mit Hilfskräften abwickeln, wir haben uns dann aber für eine Koordination entschieden, weil man die umfangreiche Betreuung neben dem Tagesgeschäft nicht leisten kann.

Mertineit: Wir haben an unserem Standort an der HHU zehn studentische sowie wissenschaftliche Hilfskräfte. Wir legen sehr großen Wert auf Interdisziplinarität. Ich bin selbst auch keine Chemikerin, was für das Projekt ein Gewinn ist. Wir waren schon auf einigen Fachtagungen vertreten. Der Forschungsprozess ist natürlich ein großer Teil der Arbeit. Wir haben eine pre-Evaluation durchgeführt um zu schauen, wie bereiten wir den Lernraum am besten auf. Was sind Elemente in unseren Videos? Wie ist der Lerneffekt? Wir haben dafür eine Mixed Methode gewählt, also eine Kombination von Fragebogen und Interviews. Die Post–Evaluation werten wir gerade final aus.

 

ORCA.nrw: Was würden Sie beide Lehrenden raten, gibt es einen einfachen Weg in die Produktion von OER einzusteigen? Wie fängt man an?

Schaper: Die negative Botschaft, aber auch die ehrliche Botschaft, ist: Es gibt leider keinen einfachen Einstieg. Wenn man OER konzipiert, ist man gewissen Beschränkungen ausgesetzt, die man sonst nicht hat. Es gibt z. B. die 20%-Regel. Man darf unter bestimmten Voraussetzungen bis zu 20% einer Vorlesung aus einem Lehrbuch kopieren oder bis zu 20% der Abbildungen nutzen. In dem Augenblick, in dem ich in die volle Öffentlichkeit gehe – was man mit OER macht, man konzipiert sie nicht nur für die eigene Vorlesung – ist es schwieriger. Es ist Mehrarbeit, ich muss beispielsweise Abbildungen selbst erstellen, weil ich nicht auf die Abbildung aus dem Lehrbuch zurückgreifen kann. Man sollte sich also zunächst Gedanken machen, welche Materialien man verwendet, woher die Materialien stammen. Es gibt selbstverständlich auch OER-Abbildungen, die sind aber für sehr fachspezifische Themen nicht immer leicht auffindbar. Für eine Vorlesung OER zu konzipieren ist auf jeden Fall leichter, bei einem Seminar muss man auch noch das Recht am eigenen Bild aller Teilnehmenden bedenken. Eine Seminar-Diskussion lässt sich aus diesem Grund schwierig nachhaltig als OER aufbereiten. Aber ich möchte an dieser Stelle gar nicht so negativ auftreten: Für klassische Frontallehre kann man hervorragend OER erstellen. Im Zweifelsfall macht das vielleicht nicht mal Mehrarbeit, sondern Mehrkosten, weil man vielleicht zehn Abbildungen benötigt, die bestimmte Arbeitsschritte oder Aspekte zeigen. Wenn einem dann die Abbildungen aus der Literatur nicht gefallen, kann man in meinem Fach beispielsweise auch gut Mitarbeitende beauftragen, entsprechende Fotos oder Darstellungen zu erstellen – und Mitarbeitenden müssen natürlich bezahlt werden.

Mertineit: Der Mehraufwand ist insbesondere nicht so groß, wenn man bedenkt, dass man bei der erstmaligen Durchführung einer neuen Vorlesung, eines Seminars oder Workshop sowieso Vorbereitungsaufwand hat. Mit OER unterstützt man andere dabei, bei genau diesem Schritt weniger Aufwand zu haben, in dem sie auf vorhandenes Material aufbauen können. Für Studierende ist die OER-Bewegung auch eine tolle Chance: Sie können Arbeitserfahrung sammeln, herausfinden, wie es ist an der Hochschule zu arbeiten. Eine Chance für die Lehre, den Wissenschaftsprozess – Erkenntnisfortschritt für alle.

Schaper: Ich glaube, dass gerade Projekte wie die OERContent.nrw Projekte über die fachlichen Bezüge für Studierende unglaublich wertvoll sind. Es ist eine tolle Chance, einfach mal in die Welt der Hochschule hineingucken zu können.

Mertineit: Herausfordernd ist sicherlich auch noch die technische Ebene. Da hat aber schon die Pandemie gezeigt, wie viel mit kleinen Mitteln bereits möglich ist. Ich kann auch nur empfehlen, sich nicht zu scheuen, zu netzwerken und sich interdisziplinär auszutauschen.

 

ORCA.nrw: Was zeichnet den OER-Gedanken aus?

Schaper: Viele setzen OER damit gleich: Ein Video ist öffentlich verfügbar, zum Beispiel auf YouTube. Aber OER ist viel mehr. Wir erlauben bei CC-BY SA dem Nachnutzer, es anzupassen, zu modifizieren. Der Nachnutzer ist also eine Lehrperson, die sagt „Ja, das Video gefällt mir, aber ich muss es für meine Bedürfnisse anpassen“. Wenn man diesen Schritt mitdenkt, bedeutet das eigentlich, dass man nicht nur die Videos auf der Mediathek öffentlich zur Verfügung stellt, sondern auch die Drehbücher zur Verfügung stellen sollte – im Idealfall die rohen Schnittmaterialien. Das gehört zum OER-Gedanken. Anderes Beispiel: Ich kann meinen Kolleginnen und Kollegen die PowerPoint-Datei zur Verfügung stellen. Oder ich stelle die Datei zur Verfügung und alle genutzten Dateien separat, damit man sie anpassen kann. Das ist ein großer Schritt, weil ich nicht nur meinen Ordner mit den Dateien teilen sollte, sondern auch dazu sagen muss, welche Datei auf welcher PowerPoint Folie verwendet wurde. Und das ist Mehraufwand – aber das ist der wahre OER-Gedanke und nicht nur „ich mache das Material öffentlich“ oder „Ich veröffentliche ein Video“. OER werden oft mit Videos gleichgesetzt. Aber man muss versuchen, weiterzudenken: Was kann man alles als OER zur Verfügung stellen? Gerade wenn man an moderne Lehre denkt, kommt immer wieder das Stichwort Video, Video, Video. Es muss kein Video sein, es kann auch ein Lernmodul in ILIAS oder Moodle sein, es kann ein Online-Test sein, alles das wäre auch als OER möglich. Wenn beispielsweise in einer Sprachwissenschaft eine Textanalyse gemacht werden soll, in der Studierende Stilmittel identifizieren sollen, könnte man dazu doch den Studierenden eine Liste mit Stichpunkten zur Verfügung stellen, auf die sie achten sollen. Die Kolleginnen und Kollegen an anderen Hochschulen können diese Liste auch gebrauchen, also teilt man sie als OER. Dann kann jede Kollegin, jeder Kollege die Liste runterladen und bearbeiten. Damit hat man den wahren OER-Gedanken viel mehr erfüllt, als mit einer Vorlesungsaufzeichnung. Die Vorlesungsaufzeichnung stellt man nur öffentlich zur Verfügung, sie wird aber nie nachbearbeitet.

 

ORCA.nrw: Warum lohnt es sich, OER zu erstellen und sich den Herausforderungen zu stellen?

Schaper: OER lohnen sich insbesondere, wenn man sie für große Gruppen erstellt. Wenn viele Kolleginnen und Kollegen OER erstellen, nimmt man sich Arbeit ab. Wenn es einen Materialpool gibt, auf den man zurückgreifen kann, dann ist man nicht mehr darauf angewiesen, irgendetwas aus einem Lehrbuch zu nehmen. Stattdessen kann man auf gutes Material von Kolleginnen und Kollegen zurückgreifen und kann auch mit viel Freiheit darüber verfügen. Man kann die Materialien frei anpassen und weiterentwickeln. Wenn die OER– Bewegung ein bisschen wächst, ist das also ein Vorteil für alle. Im Moment ist es oft noch schwer, wirklich gutes Material zu finden. Das schwankt aber auch von Fach zu Fach, in den Bildungswissenschaften findet man schon jetzt eher OER als in den Naturwissenschaften. Ich finde, die Arbeit sollte sich lohnen: Warum sollte ich etwas nur für meine Studierenden machen, wenn es auch andere Studierende nutzen können? Das habe ich mir schon vor über 10 Jahren bei meiner selbst programmierten Lernplattform scheLM [spezielle chemische eLearning Module, verlinken] gedacht: Warum sollten nicht auch Studierende anderer Hochschulen sie nutzen dürfen?

Mertineit: Je mehr OERContent.nrw Projekte wir haben, umso mehr professionelles Material gibt es. Ich sehe es als Herausforderung, das Mindset zu ändern. Unabhängig von technischen oder didaktischen Voraussetzungen muss das Mindset da sein: Nur, weil ich etwas erstellt habe, muss es nicht nur für mich und meine Studierenden sein, sondern ich teile mein Material ganz bewusst – weil das Vorteile für alle hat.

Klaus Schaper vor einem Lightboard, auf welches er Begriffe notiert (z. B. OER).

Klaus Schaper vor einem Lightboard. © Peter Bernardi

 

ORCA.nrw: Gibt es vielleicht eine Fächerkultur, die sich besonders für OER eignet oder besonders schwierig ist? Gibt es aus Ihrer Sicht ein Fach, das besonders umtriebig im Bereich OER ist?

Schaper: Wenn ich die Kolleginnen und Kollegen aus der Hochschuldidaktik frage, ist die klassische Frontalvorlesung völlig out, obwohl ich glaube, dass sich alle Naturwissenschaftler einig sind, dass die Naturwissenschaften in vielen Bereichen durchaus die Berechtigung haben. Wenn ich als einfachstes OER-Medium die Vorlesungsaufzeichnung nehme, dann ist die Vorlesungsaufzeichnung einfach – eine Seminaraufzeichnung als OER zu veröffentlich ist fast unmöglich. Daher glaube ich, dass die Naturwissenschaften, die immer noch zu Frontalvorlesungen neigen – und ich glaube auch an vielen Stellen aus guten Gründen dazu neigen – dafür prädestiniert sind. In Fächern, die viel handwerklich arbeiten – Chemie, Biologie, Pharmazie, Physik, Teile der Medizin um einige zu nennen – bieten sich Lehrvideos zu handwerklichen Tätigkeiten an. Hier kann der OER-Gedanke kultiviert werden. Diese Themen sind so allgemein, dass es sich absolut anbietet, die Videos als OER zu produzieren und zur Verfügung zu stellen. Wie benutze ich dieses Gerät? Wie funktioniert jene Tätigkeit? Aber es kommt auch auf den Studienabschnitt an. Gerade in den Naturwissenschaften unterrichten wir auch Nebenfächer – erstes Semester Chemie für Medizinier, erstes Semester Chemie für Biologen. Dafür benötigen wir Übungsaufgaben. Etwas vorrechnen ist viel besser, als nur einen Lösungszettel zur Verfügung zu stellen. Ich kann beispielsweise einen Aufgabenzettel mit 20 Aufgaben erstellen, zu jeder der 20 Aufgaben stelle ich ein Lösungsvideo bereit, dann stelle ich den Zettel und die 20 Lösungsvideos zur Verfügung und jeder kann damit weiterarbeiten. Noch ein Video dazu drehen, den Aufgabenzettel für die eigenen Studierenden anpassen usw.. Ich glaube, die Geisteswissenschaften haben es da teilweise schwieriger. Die Juristen sind nach meinem Eindruck auch eher OER-freundlich.

Mertineit: Mein Eindruck ist, in den Bildungswissenschaften oder Geisteswissenschaften gibt es auch gute Möglichkeiten, OER zu produzieren und zu nutzen. Aber auf eine andere Weise, denn dort arbeitet natürlich niemand im Labor mit Chemikalien und muss dann praktisch irgendwas tätigen, woraus man ein Lehrvideo machen kann. Aber wenn ich beispielsweise an Statistik denke – für Statistiksoftware kann man doch tolle OER Videos produzieren. Der Grundgedanke funktioniert über alle Fächer hinweg – mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Man kann auch fächerübergreifend voneinander lernen. Übungszettel bieten sich in vielen Fächern an, Programme werden ebenso interdisziplinär genutzt.

 

ORCA.nrw: Wir haben vorhin schon über das Thema Urheberrecht gesprochen. Wie sieht es denn damit bei Erklärvideos aus, die die Nutzung einer Software erklären?

Schaper: Man muss sich den Dreh natürlich genehmigen lassen. Microsoft Office genehmigt Erklärvideos beispielsweise pauschal, solange man die Software nicht verändert. Die Reaktionen der Softwarehersteller waren aber sehr unterschiedlich. Manche waren sehr verwundert über unsere Anfrage, weil sie noch nie jemand vorher gefragt hat. Ein anderer Hersteller hat uns zu einem zweistündigen Workshop eingeladen, weil der Hersteller annahm, wir können noch gar nicht alle Tricks und Kniffe kennen.

 

ORCA.nrw: Was wünschen Sie sich von und für ORCA.nrw?

Schaper: Ich wünsche ORCA.nrw eine erfolgreiche Aufbauphase.

Mertineit: Da schließe ich mich an. Außerdem wünsche ich ORCA.nrw eine hohe Sichtbarkeit. Die Dozierenden, die Studierenden, die Schülerinnen und Schüler müssen von ORCA.nrw erfahren. Über das Netzwerk Landesportal ORCA.nrw, über die Geschäftsstelle, über die Hochschulleitungen….

 

ORCA.nrw: Vielen Dank für das Gespräch!

 

 

Die Interviewpartner*innen

PD Dr. Klaus Schaper ist Arbeitsgruppenleiter am Institut für Organische Chemie I an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Er engagiert sich seit Jahren im Bereich digitale Lehre. Die von ihm produzierten Videos sind unter CC BY lizensiert und können in der Mediathek der HHU eingesehen werden. Außerdem hat er eine E-Learning Plattform aufgebaut, die spezielle Fragestellungen, Bedürfnisse und Aufgabentypen in der Chemie adressiert. Die Plattform ist öffentlich zugänglich und die Inhalte sind CC BY-SA lizensiert. Für sein Engagement wurde er u. a mit dem Fellowship Innovation in der digitalen Hochschullehre ausgezeichnet.

Ann-Kathrin Mertineit koordiniert das OERContent.nrw Projekt OER.DigiChem.NRW und kümmert sich um die quantitative und qualitative Forschung im Projekt. Mediendidaktik sowie quantitative und qualitative Forschung waren auch die Schwerpunkte Ihres Masterstudiums der Erwachsenen- und Weiterbildung. Bevor sie zu OER.DigiChem.NRW kam, hat sie in der Weiterbildungsbranche E-Learning Projekte begleitet. Sie hat schon im Rahmen ihres Studiums vielfältige Projekte umgesetzt, beispielsweise die Planung, Entwicklung, Umsetzung und Evaluierung einer Erste Hilfe App. In Anstellungen als studentische und wissenschaftliche Hilfskraft in den Bereichen Mediendidaktik, betrieblich-berufliche Weiterbildung und empirische Sozialforschung hat sie mediengestützte Lernangebote entwickelt.

Musik für Lehrvideos auf ORCA.nrw: OER Tracks

Gute freie Musik für Lehrvideos oder Podcasts ist rar – da kommt das neue OER-„Mixtape“ auf ORCA.nrw wie gerufen! Die 30 „OER Tracks“ sind in einem Projekt der FH Dortmund entstanden, das die ORCA.nrw-Netzwerkstelle Dr. Sina Nitzsche ins Leben gerufen hat. 10 junge Künstler*innen aus NRW haben die Tracks im Rahmen des Corona-Soforthile-Programms der DH.NRW komponiert und selbst eingespielt.

Alle Tracks stehen unter der Lizenz CC BY 4.0 – das bedeutet, Sie dürfen die Musik nicht nur frei nutzen, sondern auch verändern – kürzen, mixen und adaptieren. Viel Spaß beim Anhören und Nutzen! ?

Hier können Sie die OER Tracks auf ORCA.nrw anhören und herunterladen

In dem kurzen Erklärvideo “OER Tracks and the ORCA.nrw Network: Promoting OER in Higher Education“ (Youtube-Link, englischsprachig) stellen Dr. Sina Nitzsche und andere ORCA.nrw-Netzwerkstellen das Projekt kompakt vor.

HessenHub: Ausschreibung OER-Preis

Der HessenHub – Netzwerk digitale Hochschullehre Hessen lädt noch bis zum 15.3. ein, OER zur Teilnahme am erstmals ausgeschriebenen OER-Preis einzureichen. Gesucht werden „originelle, bereits nutzbare OER“ aus Hessen. Diese sollen im OER-Späti (Sammlung von OER aus Hessen) eingetragen und frei zugänglich sein. Sie sollten nicht bereits durch eine Förderlinie in Hessenhub oder dem digLL-Projekt gefördert worden und nicht in diesen Projekten angestellt sein.“ Derzeit sind die Nutzungs- und Veröffentlichungsbedingungen für den Späti OER-Angeboten der hessischen Hochschulen vorbehalten.

Was gibt es zu gewinnen? Es gibt fünf Hauptpreise, aus denen die Preistäger:innen auswählen dürfen – u.a. eine GoPro Max und eine Okulus Quest 2 VR Brille – sowie weitere Sachpreise. Mit den Preisen möchte der HessenHub die weitere Produktion von OER in Hessen fördern. Weitere Informationen zum Preisausschreiben gibt es beim HessenHub: https://www.hessenhub.de/oer-material/oer-preis-ausschreibung/

Fördersumme erneut verdoppelt: Land fördert 18 Konzepte für digitale Lehr- und Lernformate an Hochschulen mit mehr als zehn Millionen Euro

Fördersumme aufgrund der Corona-Pandemie zum zweiten Mal verdoppelt – Ministerin Pfeiffer-Poensgen: Setzen ein starkes Signal für die hochschulübergreifende digitale Lehre mit offenen Bildungsressourcen.

Um die aktuellen Fortschritte in Bezug auf die digitale Lehre an den Hochschulen nachhaltig und qualitätsgesichert auszubauen, fördert das Ministerium für Kultur und Wissenschaft gemeinsam mit der Digitalen Hochschule NRW (DH.NRW) in der Förderlinie „OERContent.nrw“ (Open Educational Resources) zum zweiten Mal 18 Konzepte für digitale Lehr- und Lernformate mit mehr als 10 Millionen Euro. Die Resonanz auf die Ausschreibung war groß – insgesamt wurden 58 Anträge von Hochschulen gestellt. Die erfolgreichen Anträge, bei denen mindestens drei Hochschulen an E-Learning-Formaten zusammenarbeiten, werden mit bis zu 1,5 Millionen Euro gefördert. E-Learning-Formate können zum Beispiel Online-Kurse, Lern-Videos oder virtuelle Labore sein. Die Projekte starten ab 1. April 2022. Die Hochschulen haben insgesamt zwei Jahre Zeit, um die Projekte durchzuführen.

„Mit der Förderlinie OERContent.nrw setzen wir ein starkes Signal für die hochschulübergreifende digitale Lehre mit offenen Bildungsressourcen. Ziel ist, die Entwicklung von digitalen Lehr- und Lernmaterialien als Land kontinuierlich zu unterstützen. Aufgrund der Corona-Pandemie sowie der hohen Resonanz und Qualität der Anträge haben wir als Land gemeinsam mit der Digitalen Hochschule NRW entschieden, die Fördersumme von OERContent.nrw – wie schon im Jahr 2020 – auf zehn Millionen Euro zu verdoppeln. Von den E-Learning-Angeboten profitieren sowohl Lehrende als auch Studierende, da sie nach Abschluss der Projekte frei zugänglich zur Verfügung stehen“, sagt Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.

Ein ausgewähltes Konzept ist beispielsweise das Projekt e-KommMed.nrw (E-Learning-Ressourcen für eine kompetenzorientierte Kommunikationsausbildung im Gesundheitswesen in Nordrhein-Westfalen). Hier haben sich alle sieben medizinischen Fakultäten in Nordrhein-Westfalen zusammengefunden mit dem Ziel, ein freies E-Learning-Angebot zur Kommunikation in medizinischen Behandlungssituationen zu entwickeln. Den multimedialen Schwerpunkt bilden interaktionsfähige Videos, die im Selbststudium sowie in klassischen Lehr-und Lernszenarien und Prüfungen einsetzbar sind. Das Projekt DRAGON Ruhr (Diversitätsoffene digitale Geländearbeit im Geoingenieurwesen der Universitätsallianz Ruhr) der Ruhr-Universität Bochum, der Universität Duisburg-Essen und der Technischen Universität Dortmund hat zum Ziel, die bislang ausschließlich physisch offerierte Geländearbeit und Baustellenvisitation in Studieninhalten um digitale Angebote zu erweitern. So werden beispielsweise Augmented Reality- und 3D Virtual Reality-Elemente einbezogen, um Geländeerlebnisse dreidimensional erfahrbar zu machen.

OERContent.nrw ist die größte bundesweite Förderlinie für offene Bildungsressourcen. Nach Abschluss der jeweiligen Projekte müssen die E-Learning-Angebote auf dem Landesportal für Studium und Lehre ORCA.nrw (Open Resources Campus NRW) eingestellt werden. Hier können Lehrende freie Bildungsressourcen untereinander austauschen und Studierende diese im Selbststudium nutzen. Antragsberechtigt sind alle hauptamtlich selbstständig Lehrenden der staatlichen Kunst- und Musikhochschulen, der Universitäten und Fachhochschulen in der Trägerschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Förderdauer beträgt maximal zwei Jahre.

Im Rahmen der Digitalisierungsoffensive der Landesregierung hat das Ministerium für Kultur und Wissenschaft den Hochschulen über die Digitale Hochschule NRW im Zeitraum von 2019 bis 2021 jährlich zusätzlich 50 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Seit dem Jahr 2022 sind es bis auf Weiteres jeweils 35 Millionen Euro zusätzlich. Weitere Informationen zu den neuen Förderlinien und allen Programmen der Digitalisierungsoffensive finden Sie hier.

Übersicht Förderlinie OERContent.nrw 2022 (PDF)

Staatssekretär Dr. Dirk Günnewig zu Gast in der Geschäftsstelle von ORCA.nrw

Dr. Dirk Günnewig, seit 28. Oktober 2021 Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft in Düsseldorf, hat am Freitag, 4. Februar, 2022 die Geschäftsstelle von ORCA.nrw besucht. Der Politiker war für einen Tag zu Gast an der Ruhr-Universität Bochum (RUB). In Begleitung von Dr. Stefan Drees (Leiter Referat 214 – Informationsinfrastrukturen, Informationssicherheit, Digitalisierung in Studium und Lehre, Ressort-CISO (Informations­sicherheits­beauftragter des MKW) machte er Station im O-Werk, dem Sitz der Geschäftsstelle von ORCA.nrw. Am Gespräch nahmen auch Professor Berthold Stegemerten, Sprecher des Lenkungskreises des Landesportals ORCA.nrw, RUB-Rektor Professor Martin Paul und RUB-Kanzlerin Dr. Christina Reinhardt teil.

Staatssekretär Dr. Günnewig informierte sich im Gespräch mit ORCA.nrw Geschäftsführer Dr. Markus Deimann über den Aufbau und die Funktionalitäten von ORCA.nrw sowie den Service, den das Landesportal Lehrenden und Studierenden bei der Erstellung und Nutzung frei lizenzierter Bildungsressourcen bietet. Im Gespräch ging es um den Mehrwert von offenen und freien Bildungsmaterialien als auch um nächste Schritte bei der Bekanntmachung von ORCA.nrw. Der Staatssekretär interessierte sich dabei auch dafür, wie die Geschäftsstelle ihre vielfältigen Zielgruppen – von den Lehrenden der unterschiedlichsten Fächer bis zu den Studierenden – erreichen möchte. „Es braucht Unterstützung von vielen Seiten um ORCA.nrw mit Leben zu füllen“, so Markus Deimann. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass die Pandemie eine gewisse temporäre Dynamik in der digitalen Lehre entstehen lassen hat, der Weg zu einem nachhaltigen Kulturwandel aber lang ist. Das erklärte Ziel für die nächsten Monate ist es daher, so Markus Deimann, den Service von ORCA.nrw an den Hochschulen in NRW noch bekannter zu machen, damit ein nachhaltiger Kulturwandel hin zu mehr offenen Lehr-Lern-Materialien im digital gestützten Studium und der Lehre angestoßen werden kann.

Neue Wege in der NRW-Lehrer*innenbildung mit dem Forschungsprojekt „InDigO“

Um die Integration der Inhalte von ORCA.nrw in die bildungswissenschaftliche Lehre zu untersuchen, ist an der Universität Paderborn das Kooperationsprojekt „Inklusion und Digitalisierung im OER-Format lernen, weiterentwickeln und verbreiten“ (InDigO) gestartet, welches neue Wege in der Lehrer*innenbildung beschreitet. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (MKW NRW) fördert das Initiativvorhaben von Prof. Dr. Petra Büker vom Paderborner Institut für Erziehungswissenschaft, Prof. Dr. Gudrun Oevel aus dem Paderborner Zentrum für Informations- und Medientechnologien (IMT) und Prof. Dr. Anna-Maria Kamin, Bildungswissenschaftlerin an der Universität Bielefeld, für die nächsten zwei Jahre mit rund einer Million Euro.

In Kooperation mit sieben lehrerbildenden Hochschulen des Landes NRW und unter Konsortialführung der Universität Paderborn soll beispielhaft gezeigt werden, wie und unter welchen Voraussetzungen Lehrende in den Studiengängen Grundschulpädagogik, Sonderpädagogische Förderung sowie Lehramt für Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschulen die über ORCA.nrw frei zugänglichen Ressourcen zu den Themen Inklusion und inklusive Medienbildung in ihre Lehre einbinden können. Beteiligt sind neben Paderborn und Bielefeld auch Bildungswissenschaftler*innen der Universitäten aus Dortmund, Duisburg-Essen, Köln, Siegen und Wuppertal sowie die ORCA.nrw-Geschäftsstelle an der Ruhr-Universität Bochum.

Weiteres zum Kooperationsprojekt: https://www.uni-paderborn.de/nachricht/97179

Über den Nutzen von Open Educational Resources

In einer neuen Folge des Podcasts „Bildungsfenster“ der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg wird der Frage nachgegangen, welche Bedeutung Open Educational Resources (OER) für die Bildung haben. Dabei spannt sich der Bogen der Interviews von den Anfängen der OER und deren ersten Erwähnung durch die UNESCO im Jahr 2002 bis hin zur Bedeutung offener Bildungsmaterialien für ein vernetztes und kooperatives Arbeiten im Hochschulbereich.

In der Folge ist auch die Geschäftsstelle mit zwei Beiträgen vertreten. Markus Deimann erläutert die Zielsetzung des Landesportals sowie die Vorzüge von OER für das Lehren und Lernen im digitalen Zeitalter. Frank Wistuba stellt die Entstehung und Story des Online-Lernspiels „Bugtopia“ vor, das – wie nur wenige andere Spiele – unter einer CC-Lizenz steht und künftig auch unter ORCA.nrw zu finden sein wird.

Wo geht die Reise hin? BildOER-Vision 2030

Ein Workshop vom Netzwerk Landesportal auf dem University:Future Festival 2021

„Herzlich willkommen an Bord!“.
Mit dieser Begrüßung startete unsere kleine digitale Reise am 04. November 2021 um 9:45 Uhr in das Jahr 2030, in dem an den Hochschulen eine offene Lehr-/Lernkultur und Open Educational Resources (kurz OER) als Standard gelebt werden. Als Ziel sollte im Rahmen von zwei Stunden eine gemeinsame Vision für die Zukunft der Hochschullandschaft entstehen. Für diese Reise hatten wir unterschiedliche Reisehighlights vorbereitet: Zu Beginn wurden die Teilnehmenden mit einer kurzen Einführung in die Welt der OER und einer Vorstellung des Netzwerk Landesportals abgeholt, sodass alle von einem gemeinsamen Punkt aus zum ersten Zwischenhalt der Reise gelangen konnten.Reiseplan

Um die Reisegäste für die erste Arbeitsphase zu aktivieren, gab es zunächst noch eine kleine Aufwärmübung: Anhand von Stimmungsbildern in Form von Tierbildern sollten die Teilnehmenden angeben, was ihnen spontan in den Sinn kommt, wenn sie an OER denken. Dabei waren u. a. neugierige Katzen, ideenreiche und inspirierte Affen sowie Pinguine, die sich in Anbetracht des großen Themas OER noch etwas verloren fühlen.

Das Jahr 2030 – OER als Standard

Zum ersten Zwischenhalt schickten wir die Workshopteilnehmenden in das Jahr 2030. Ein Countdown leitete den Sprung in die Zukunft der Hochschullandschaft ein. In dieser Zukunft schauten sich die Teilnehmenden in Breakout-Sessions die Hochschullandschaft aus Sicht der Akteur*innen Lehrende, Hochschulleitung und Studierende genau an und beschrieben auf einem Mural-Board anhand von drei bis fünf Bildern und Notizzetteln ihre Zukunftsvision einer Kultur des Teilens.

Kultur des Teilens 2030

[2] Screenshot (zur Vergrößerung bitte Bild anklicken)

Nach einer kurzen Snackpause wurden die Visionen aus den Akteur*innengruppen mit dem Plenum geteilt, um im Anschluss die Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten.

Das Gesamtbild zeichnete sich dabei durch unterschiedliche Facetten aus: Für alle Akteur*innen ist es relevant, dass OER-Materialien ständig kombiniert und verändert werden können. In diesem Sinne wurden von den Teilnehmenden iterative und reflektierende Prozesse als notwendig erachtet. Dabei werden die unterschiedlichen Perspektiven der Akteur*innen für eine gemeinsame Zusammenarbeit benötigt. Diese unterschiedlichen Ansichten zeigten sich in den Perspektiven der ausgewählten Bilder. Während die Hochschulleitung die OER-Aktivitäten eher aus einer Vogelperspektive betrachtet, um alles im Blick zu haben, möchten die Lehrenden und Studierenden diese Machtstrukturen aufbrechen. Aus diesen Aspekten ergeben sich unterschiedliche Schritte, um die Vision zu erreichen. So wäre es aus Sicht der Workshopteilnehmenden z. B. wünschenswert, wenn die Hochschulleitungen Strukturen für die Erstellung von OER schaffen. Die Lehrenden selbst könnten fachliche Impulse setzen und sich in Arbeitsgemeinschaften und Communitys zu einem fachlichen Austausch zusammenschließen. Für die Studierenden sollten die Lernbedingungen gleich sein und ihnen sollte beim Weg durch die Vielzahl an Möglichkeiten geholfen werden. Bei all diesen Aspekten wurde allerdings auch deutlich, dass eine Kultur des Teilens bzw. das Teilen von Materialien auf Freiwilligkeit beruhen sollte.

Ergänzt wurde dieses Gesamtbild durch die Vision des Netzwerks, die wir in einem separaten Workshop mit der gleichen Visualisierungsmethode erarbeitet haben und zum Abschluss unserer Reise vorstellten: Stichworte in Bezug auf die Lehrenden waren Erfahrungsaustausch, Kooperation, Freiheit und Kreativität. Die Hochschulleitung unterschied sich in den Bildern, die die Teilnehmenden des Workshops ausgewählt haben, gemeinsam ist beiden Visionen allerdings, dass diese mit einer Perspektive von oben (Übersicht) charakterisiert wurde.

Damit endete die gemeinsame Reise um 11:45 Uhr am 04. November und Teilnehmenden konnten im Anschluss an den Workshop noch Teile der Reiseausstattung (Präsentation, Bild des Mural-Boards, Notizen zur gemeinsamen Vision) als Andenken mit nach Hause nehmen. 

Gemeinsamer Weg in eine OER-Zukunft

Mit diesem Workshop wollten wir die Teilnehmenden zu einer Vision inspirieren, um gemeinsam die Reise in eine Zukunft, in der OER an den Hochschulen als Standard gelebt werden und eine Kultur des Teilens selbstverständlich ist, fortzuführen und dabei jede*n auf seine*ihre eigene kleine Mission an seiner*ihrer Hochschule zu schicken.

Die Autorinnen

Autorinnen des Beitrags

Tassja Weber, Anke Marks, Bianca Geurden, Magdalena Spaude, Sarah Schotemeier und Sarah Görlich vom Netzwerk Landesportal

[1] Reiseplan zum Workshop „BildOER-Vision 2030“ auf dem University:Future Festival, 04.11.2021 von Anke Marks (FernUniversität in Hagen), Bianca Geurden (Universität Siegen), Magdalena Spaude (Universität zu Köln), Sarah Görlich (Ruhr-Universität Bochum), Sarah Schotemeier (WWU Münster) Tassja Weber (Universität Paderborn) für das Netzwerk Landesportal ORCA.nrw, lizenziert unter CC BY 4.0.

[2] Screenshot Muralboard zum Workshop „BildOER-Vision 2030“ auf dem University:Future Festival, 04.11.2021 von Anke Marks (FernUniversität in Hagen), Bianca Geurden (Universität Siegen), Magdalena Spaude (Universität zu Köln), Sarah Görlich (Ruhr-Universität Bochum), Sarah Schotemeier (WWU Münster) Tassja Weber (Universität Paderborn) für das Netzwerk Landesportal ORCA.nrw, lizenziert unter CC BY 4.0.

Weiterführende Informationen:

Informationen zum Netzwerk Landesportal: https://orca.nrw/lehrende/akteure/netzwerk
Informationen zum Thema OER: https://open-educational-resources.de/