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Tipp des Monats JUNI ’25: Datenmanagement fürs Studium leicht gemacht

Das Projekt FDM@Studium.nrw bringt das Forschungsdatenmanagement ins Studium. Dabei geht es im ersten Schritt nicht um die Verwaltung riesiger Berge von Forschungsdaten, sondern um ganz praxisnahe Aspekte wie den Aufbau einer eigenen Datensammlung fürs Studium oder die sinnvolle Benennung von Dateien.

MATERIAL

„Bei mir herrscht Ordnung. Ein Griff, und schon geht die Sucherei los.“ – Damit der Spruch beim Thema Forschungsdaten nicht Realität wird, braucht es gutes Management. Um das Basiswissen über Forschungsdatenmanagement (FDM) zu fördern, sind im Kooperationsprojekt FDM@Studium.nrw die folgenden fachübergreifenden Lern- und Lehrkurse als OER erarbeitet worden:

FAIR Play – Warum Forschungsdaten Management brauchen

Datenrecycling – Wie Forschungsdaten nachgenutzt werden können

Grundwissen: Datenmanagement in Studium & wissenschaftlicher Praxis

Einführung in das Data Wrangling – Konzepte und Umsetzung in SPSS

Schluss mit dem Datenchaos – Wie Forschungsdatenmanagement für Ordnung sorgt

Von der Idee zur Wissenschaft – Die Entstehung von Forschungsdaten

Blended-Learning-Basiskurs „Forschungsdatenmanagement“

Im Rahmen des Projektes entstand zudem die Publikation „Discover FDM – Gemeinsam Kompetenzen für Forschungsdatenmanagement von Studierenden fördern“. Außerdem sind eine Reihe von Lehrvideos und zahlreiche nachnutzbare Abbildungen, Logos und Icons zum Thema Forschungsdatenmanagement entstanden.

Übersicht aller Materialien

ENTSTEHUNGSGESCHICHTE

Die Frage, ob die Grundlagen des Forschungsdatenmanagements bereits Teil des Studiums sein sollten, und wenn ja, zu welchem Zeitpunkt, beschäftigt die FDM-Community bereits länger. Viele qualitativ hochwertige Materialien, um sie in der Lehre einzusetzen, gab es vor Beginn des Projekts aber gar nicht. Das sollte sich ändern, und so rief die Landesinitiative für Forschungsdatenmanagement (fdm.nrw) das Projekt FDM@Studium.nrw ins Leben. Der offizielle Start war im Oktober 2022, abgeschlossen ist die Projektarbeit seit Ende 2024. Seitdem kann das Thema von Studierenden individuell bearbeitet werden und von Lehrenden sinnvoll in die Lehre integriert werden.

ZIELSETZUNG

Studierende sollen mithilfe der erstellten Materialien schon zu einem frühen Zeitpunkt im Studium lernen, wie sie Daten sinnvoll ablegen. Aspekte wie die Datenbenennung, mit der man auch Jahre später noch etwas schnell wiederfindet, oder eine durchdachte Datenorganisation samt Metadaten sind dabei wichtige Bausteine, die das Studium erleichtern und Grundlagen für ein späteres professionelles Forschungsdatenmanagement schaffen.

ERSTELLERINNEN UND ERSTELLER

Gemeinsam mit der Landesinitiative für Forschungsdatenmanagement haben insgesamt drei Hochschulen aus NRW am Projekt FDM@Studium.nrw mitgewirkt: die Universität Duisburg-Essen (konsortialführend unter der Leitung von Dr. Jessica Stegemann), die Bergische Universität Wuppertal (BUW) und die Technische Hochschule Köln (TH Köln).

PERSÖNLICHE NUTZUNGSEMPFEHLUNG

Dr. Jessica Stegemann: „Es lohnt sich, früh ein Grundverständnis für die Prinzipien des Datenmanagements zu entwickeln. Es hilft ungemein im Studium und ist eine hervorragende Grundlage, um später auch Forschungsdaten sicher managen zu können. Die Materialien sind sowohl von Lehrenden als auch von FDM-Professionals erstellt worden und deswegen auch für Lehrende in besonderem Maße anwendungsrelevant.“

Sie möchten mehr über FDM@Studium.nrw erfahren? Das Projekt stellt sich am 3. Juli um 13 Uhr im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe Lehre verbindet NRW vor. Hier können Sie sich anmelden.

Virtuelles Mikroskop mit weltweit größter frei verfügbarer Sammlung biologischer Präparate

An der Universität Duisburg-Essen ist etwas weltweit Einzigartiges entstanden: ein frei verfügbares digitales Mikroskop mit fast 400 von überall her abrufbaren Präparaten. Die Idee dazu hatte Dr. Michael Kloster, der mit unfassbarem Ehrgeiz und Engagement UDE BioSLiDES möglich gemacht und einen ganz besonderen Werdegang hat.

DAS MATERIAL

Wer vom heimischen Schreibtisch aus ein Pantoffeltierchen unter die Lupe nehmen möchte, ist bei UDE BioSLiDES genau richtig. Im Webbrowser können einfach und kostenfrei digitale mikroskopische Präparate von Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen untersucht werden. Das virtuelle Mikroskop enthält dabei alle Bedienelemente und Funktionen eines herkömmlichen Licht-Mikroskops. Die Präparate können sogar in der Tiefe über eine Vielzahl unterschiedlicher Fokusebenen betrachtet werden, was ein besonders realitätsnahes Mikroskopie-Erlebnis ermöglicht. UDE BioSLiDES ist kostenfrei nutzbar, und die digitalen Präparate stehen als OER in verschiedenen Formaten unter freier CC-Lizenz für die beliebige Nutzung und Nachnutzung zur Verfügung. In dieser Kombination von Technik, Inhalten und Lizenz ist UDE BioSLiDES weltweit einzigartig.

ENTSTEHUNGSGESCHICHTE

Die Idee zu UDE BioSLiDES entstand während der Corona-Pandemie. Dr. Michael Kloster von der Universität Duisburg-Essen, der eigentlich Übungen zur Botanischen Mikroskopie geleitet hätte, versuchte mithilfe eines Slidescanning-Mikroskops (im Bild) verschiedene Präparate zu digitalisieren. Das Wissen hierfür war vorhanden, für die Online-Darstellung griff er zunächst noch auf ein externes System zurück. Da dieses vor allem für Forschungszwecke und weniger für die Lehre konzipiert war, entschied Dr. Kloster sich, selbst tätig zu werden. Dabei kam ihm seine berufliche Vergangenheit als Softwareentwickler zugute, und in unzähligen Stunden programmierte er eine eigene Viewer-Lösung: UDE BioSLiDES war geboren. Seitdem hat er fast 400 Präparate eigenständig gescannt und in die digitale Datenbank eingepflegt – von der Kieselalge, über das Kleinhirn eines menschlichen Embryos bis hin zum Chinesischen Hamster. Für ein Präparat investiert Dr. Kloster dabei mehrere Stunden Arbeit.

Die Präparate werden mithilfe des Mikroskops eingescannt und müssen dann in die digitale Datenbank eingepflegt werden.

ZIELSETZUNG

Das virtuelle Mikroskop wird sowohl an Schulen als auch an Hochschulen eingesetzt. Dabei soll es das Mikroskopieren nicht ersetzen, sondern sinnvoll ergänzen. Biologie-Studierende zum Beispiel nutzen UDE BioSLiDES zur Vor- und Nachbereitung von Laborpraktika-Stunden und Vorlesungsinhalten. Durch die einfachen digitalen Nutzungsmöglichkeiten können sie von zu Hause, in der Bibliothek oder sogar in der Bahn virtuell mikroskopieren – ganz ohne Mikroskop und Präparat. Für Schülerinnen und Schüler bietet sich UDE BioSLiDES genauso an: Oft sind die Biologie-Stunden, in denen mikroskopiert wird, ganz besondere. Durch Aufbau, Erklärungen, Abbau und mehr bleibt meist nur wenig Zeit am Mikroskop selbst. Lehrerinnen und Lehrer können das virtuelle Mikroskop in diesem Fall zur sinnvollen Unterstützung ihrer Lehrveranstaltung einsetzen. Die Präparate weisen eine erstaunliche Detailgenauigkeit (bis zu 500 Mrd. Pixel mit einer Größe von einem Zehntausendstel Millimeter) auf – keine Abbildung in einem herkömmlichen Lehrbuch kann da mithalten. Dazu sind je nach Präparat bis zu 100 verschiedene Fokusebenen anwählbar. Das eignet sich perfekt zum Beispiel für Gruppenarbeiten, bei denen zwar am gleichen Präparat virtuell mikroskopiert werden, aber jeder eine andere Stelle unter die Lupe nehmen kann. In vielen Präparaten sind bereits wichtige anatomische Strukturen markiert und beschrieben, zudem können die Bilddaten in verschiedenen Formaten heruntergeladen und so auch außerhalb von UDE BioSLiDES weiterverwendet werden.

UDE BIOSLiDES Einsatzbereiche

UDE BioSLiDES wird bereits vielfältig in der Lehre an Schulen und Hochschulen eingesetzt.

Michael Kloster im Labor

ERSTELLER

UDE BioSLiDES ist weltweit einzigartig, und möglich gemacht hat das Dr. Michael Kloster. Er ist promovierter Biologe mit langjähriger Erfahrung in der Softwareentwicklung – die perfekte Mischung, um ein Projekt wie UDE BioSLiDES auf die Beine zu stellen. Seit fünf Jahren ist Dr. Kloster Teil der Arbeitsgruppe Phykologie an der Universität Duisburg-Essen, seit mehr als zehn Jahren widmet er sich der Entwicklung digitaler und automatisierter bildbasierter Analysemethoden für mikroskopisch kleine Kieselalgen.

PERSÖNLICHE NUTZUNGSEMPFEHLUNG

Dr. Michael Kloster: „Die Untersuchung mit dem Lichtmikroskop gehört zu den unverzichtbaren Techniken in Biologie und Medizin, erfordert aber teure Geräte und großen Aufwand. Mit UDE BioSLiDES lassen sich Mikrowelten jetzt problemlos digital erkunden – hochaufgelöst, mit hochwertigen Präparaten und genauso wie am echten Mikroskop. Als frei verfügbares Angebote gibt es meines Wissens nichts Vergleichbares auf der Welt.“

Schon gewusst? BioSLiDES finden Sie auch in unserer OER-Bibliothek als Themenfenster.

Ihre Rechtsfragen unkompliziert klären mit der neuen Online-Sprechstunde der ORCA.nrw-Rechtsinformationsstelle

Im Jahr 2025 möchte die Rechtsinformationsstelle Ihnen besonders unkompliziert helfen: In jedem Quartal findet eine offene Sprechstunde statt. Diese Sprechstunden sind auf eine Dauer von einer Stunde ausgelegt. Zunächst werden die Mitarbeitenden der Rechtsinformationsstelle einen kurzen thematischen Input geben. Im Anschluss daran haben Sie Gelegenheit, Ihre Fragen zu den Themen Urheberrecht, Datenschutzrecht, Prüfungsrecht und KI zu stellen.

Merken Sie sich die Termine schon jetzt vor und melden Sie sich an:

Natürlich können Sie die Rechtsinformationsstelle auch jederzeit per E-Mail kontaktieren, um konkrete Fragen zu klären oder sich bei der Erstellung von Lehrmaterialien unterstützen zu lassen.

Standardisierung, weniger Präsenzlehre und Prämien – spannende Diskussion über OER-Anreize

Der kompetente Umgang mit Daten ist in medizinischen Berufen enorm wichtig. Im Projekt DIM.RUHR werden daher OER entwickelt, die zur Fortbildung in diesem Bereich im Gesundheitswesen eingesetzt werden können. Auf der ORCA.nrw-Tagung nutzten die Projektmitglieder Anne Mainz (Universität Witten/Herdecke), Vera Weirauch und Tom Strube (beide Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik) sowie Dr. Andreas Meißner (ORCA.nrw) die Gelegenheit, im Rahmen eines zweieinhalbstündigen Workshops über folgende Fragen zu diskutieren: „Welchen Mehrwert bringen OER? Und wie passen OER in das Hochschul- und Bildungsökosystem?“. Hier fassen sie ihre Erfahrungen und Erkenntnisse zusammen.

Gastbeitrag von Vera Weirauch und Tom Strube aus dem Projekt DIM.RUHR

Im Rahmen des OER-Festivals in Essen fand ein inspirierender Workshop statt, organisiert vom Projektteam DIM.RUHR. Ziel war es, OER-Neulingen die vielfältigen Möglichkeiten der OER-Community näherzubringen und Experten zusammenzubringen, um Lösungen für die Herausforderungen im deutschen Hochschulbildungssystem zu erarbeiten.

Der Workshop begann mit einem fesselnden Vortrag von Andreas, der die Erfolgsgeschichten von OER aus anderen Ländern präsentierte. Diese Beispiele zeigten eindrucksvoll das Potenzial, das OER für die deutsche Hochschulbildung bieten kann. Die Vorteile – von der Verbesserung des Zugangs zu Bildungsressourcen bis hin zur Förderung einer aktiven Lehr- und Lernkultur – wurden klar herausgestellt und weckten das Interesse der Teilnehmer. In der anschließenden Vorstellungsrunde trafen unterschiedliche Perspektiven aufeinander: Einige Teilnehmer waren enthusiastisch und voller Ideen, während andere durch frühere Erfahrungen skeptisch gegenüber OER eingestellt waren. Besonders bemerkenswert war die Anwesenheit von Verantwortlichen für OER aus verschiedenen Bundesländern, die wertvolle Einblicke in die praktischen Herausforderungen und Erfolge ihrer Arbeit gaben.

Nach der ersten Kennenlernphase wurden die Teilnehmer ermutigt, die gesammelten Skepsis-Impulse in konstruktive Diskussionen umzuwandeln. Gemeinsam identifizierten sie die Mehrwerte von OER und erarbeiteten in einem kreativen World Café Hürden und erste Lösungsansätze zu vier Szenarien, die verschiedene Herausforderungen darstellen. Somit sollten die vorher benannten Mehrwerte greifbar werden. Diese Gruppenarbeit wurde als positiv und bestärkend wahrgenommen und half, Probleme klar zu benennen und Lösungsansätze zu formulieren. Ein zentrales Thema war die Finanzierungsproblematik für Hochschullehrer bei der Erstellung von OER. Die Teilnehmer diskutierten auch die Notwendigkeit einer regulierten Qualitätssicherung und die fehlende Bereitschaft, Materialien zu teilen. Diese Herausforderungen wurden als zentrale Hürden identifiziert, die es zu überwinden gilt, um OER erfolgreich in die Hochschulbildung zu integrieren.

Ein konkreter Lösungsansatz war die Reduzierung der Präsenzlehre, um den Lehrenden mehr Zeit für die Erstellung von OER zu geben. Zudem wurde ein kontrolliertes Austauschnetzwerks zwischen Hochschulen vorgeschlagen, um die Entwicklung und Verbreitung von OER zu fördern. Die Standardisierung von Lehrmaterialien wurde ebenfalls als vielversprechender Schritt diskutiert, um eine einheitliche Ressourcennutzung zu ermöglichen. Ein besonders kreativer Vorschlag war die Einführung finanzieller Prämien für die Erstellung hochwertiger OER – ähnlich dem Anreizsystem von Torprämien im Profifußball. Diese Idee stieß auf reges Interesse, jedoch wurden auch die bestehenden Qualitätsstandards der Hochschul-OER kritisch hinterfragt.

Die Gespräche verdeutlichten auch eine gewisse Frustration über die Rolle der nationalen Regierung in Bezug auf die Unterstützung und Integration von OER in die Hochschulbildung. Viele Teilnehmer wünschten sich stärkere politische Anreize für die Erstellung und den Austausch von OER. Insgesamt zeigte der Workshop, dass die Gruppe sich in einer kritischen Auseinandersetzung mit OER im Hochschulbildungssektor befindet. Erste Lösungsansätze wurden entwickelt, und die Teilnehmer erkannten die Notwendigkeit von Rahmenbedingungen, die die Integration von OER in den Arbeitsalltag erleichtern. Die positive Moderation und die problemorientierte Herangehensweise trugen zu einem erfolgreichen Austausch bei. Die Teilnehmer gingen mit neuen Ideen und einem gestärkten Gemeinschaftsgefühl nach Hause, bereit, die Herausforderungen im OER-Bereich anzugehen.

Dieser Workshop war nicht nur ein Schritt in Richtung einer besseren OER-Integration, sondern auch eine Einladung an alle, sich aktiv an dem nächsten OER-Festival zu beteiligen und gemeinsam die Zukunft der Hochschulbildung zu gestalten!

Mehr zum Projekt DIM.RUHR, an dem auch ORCA.nrw beteiligt ist, finden Sie hier.

Intensiver Austausch in Dresden: ORCA.nrw trifft Bildungsportale anderer Bundesländer

Es ist ein Highlight in der länderübergreifenden Zusammenarbeit: die jährlich stattfindende Synergiewerkstatt im Rahmen von KNOER, dem Kooperationsnetzwerk OER-förderliche Infrastrukturen und Dienste. Das Bildungsportal Sachsen, Gastgeber in diesem Jahr, lud die KNOER-Mitgliedseinrichtungen nach Dresden ein. Für ORCA.nrw waren Geschäftsführer PD Dr. Markus Deimann, der gleichzeitig auch KNOER-Vorsitzender ist, sowie OER-Referent Daniel Diekmann dabei.

An zwei Tagen standen dabei die Möglichkeiten der Zusammenarbeit im Kontext von Open Educational Resources (OER), gemeinsame Themenschwerpunkte und Veranstaltungen fürs kommende Jahr sowie mögliche weitere Synergiepotenziale auf dem Programm.

Daniel Diekmann: „Es war ein sehr konstruktiver Austausch. Wir haben unsere Erfahrungen geteilt, neue Impulse erhalten und viele Ideen für die nahe Zukunft diskutiert. Über das Jahr hinweg findet die gemeinsame Arbeit bei KNOER aufgrund der unterschiedlichen Standorte aller Mitglieder ja vor allem digital statt, entsprechend fruchtbar war es, sich in diesem Rahmen intensiv auszutauschen.“ 

Besonders erfreulich: Mit dem Digital Learning Campus (DLC) aus Schleswig-Holstein sowie eSALSA aus Sachsen-Anhalt waren zwei neue KNOER-Mitglieder erstmals dabei. Mittlerweile umfasst das Netzwerk Bildungsportale aus zehn Bundesländern.

Workshop in Potsdam: Erfahrungsbericht von ORCA.nrw zur OER-Qualitätssicherung

ORCA.nrw setzt sich nicht nur in Nordrhein-Westfalen für die Weiterentwicklung digital gestützter Lehre ein, sondern auch darüber hinaus. Bestes Beispiel: Im Rahmen des OER-Werkstatt-Tags an der Universität Potsdam in Brandenburg hat Nimet Sarikaya, ORCA.nrw-Mitarbeiterin im Bereich Content Management, zusammen mit Verena Russlies vom Zentralen OER-Repositorium in Baden-Württemberg (ZOERR) einen Workshop zum Thema Qualitätssicherung geleitet.

In den knapp anderthalb Stunden entwickelte sich unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine rege Diskussion zu Themen wie „Wie kann ich qualitätsgesicherte OER finden?“ oder „Wie stelle ich sicher, dass ich gute OER veröffentliche?“. Die beiden Referentinnen Sarikaya und Russlies berichteten dabei aus der Praxis und gaben ihre langjährige Erfahrung in der Arbeit mit Repositorien ans Publikum weiter. Dabei wurden zahlreiche Gespräche auch im Anschluss an den offiziellen Teil des Programms vertieft.

Nimet Sarikaya: „Wir versuchen bei ORCA.nrw seit einigen Jahren, Lehrenden beim Thema Qualitätssicherung von offenen Bildungsressourcen Unterstützung zu bieten und haben dafür eine Reihe an Angeboten etabliert. Diese Erfahrungen an Kolleginnen und Kollegen aus anderen Bundesländern weiterzugeben, ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Ich habe mich sehr gefreut, dass wir im Workshop inhaltlich sehr in die Tiefe gegangen sind und wir unser Netzwerk weiter ausbauen konnten.“

NOVEMBER ’24: Wirtschaftspolitik für Schule und Studium

Seit Kurzem blicken wir bei ORCA.nrw durch unsere neuen Themenfenster auf besondere Materialien aus NRW, die (noch) nicht bei ORCA.nrw liegen, sondern z.B. auf Instituts- oder Projektseiten aus nordrhein-westfälischen Hochschulen. Dazu zählt auch wipocc.de, unser OER-Tipp des Monats November.

DAS MATERIAL

Wer einen Überblick über das Thema Wirtschaftspolitik erhalten möchte, ist auf wipocc.de genau richtig. Wipocc.de bietet Lehr-/ Lernmaterialien für den Fachbereich Wirtschaftspolitik unter CC-Lizenz und untergliedert sich dabei in fünf Kapitel. Die Themen sind dabei vielfältig von grundsätzlichen Zielen der Wirtschaftspolitik bis zu Kontroversen über Einkommens- und Vermögensverteilung. Innerhalb der jeweiligen Kapitel werden nach der optisch ansprechenden theoretischen Einführung zahlreichreiche Videos, Zitate, Fragestellungen und unterstützende Materialien angeboten. Insgesamt umfasst wipocc.de rund 100 interaktive Elemente auf der Basis von H5P und Geogebra.

ENTSTEHUNGSGESCHICHTE

Die Materialien beleuchten die Vielfalt ökonomischer Perspektiven und legen einen Schwerpunkt auf eine gesamtwirtschaftliche Betrachtung – und sind alle unter offener Lizenz veröffentlicht. Diese Besonderheit war den Erstellern vor sieben Jahren besonders wichtig, denn kostenfreie Lehr-/Lernangebote zum Thema Wirtschaftspolitik gab es viele, allerdings nur wenige unter CC-Lizenz. Prof. Dr. Till van Treeck und Julian Becker von der Universität Duisburg-Essen änderten das und veröffentlichten 2020 die erste Version von wipocc.de.

ZIELSETZUNG

Die Materialien sollen eine strukturierte und ansprechende Einführung in das Thema Wirtschaftspolitik geben – sowohl in der Schule im Fach Sozialwissenschaft als auch der Hochschule. Sie eignen sich zum Einsatz in der Sekundarstufe II der gymnasialen Oberstufe genauso wie in der Bachelor-Lehre. Dabei können sie sowohl von Lehrern und Dozenten als Unterrichtsmaterial als auch von Schülern und Studierenden direkt zum Selbstlernen verwendet werden.

ERSTELLER

van Treeck

Verfasst und erarbeitet wurden die Materialien von Prof. Dr. Till van Treeck und Julian Becker. Van Treeck ist Professor am Institut für Sozioökonomie an der Universität Duisburg-Essen, sein Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der Makroökonomik und Einkommensverteilung. Becker ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am selben Institut und dort verantwortlich für die Erstellung zahlreicher Lehr-/Lernmaterialien in der sozioökonomischen Bildung.

Becker

PERSÖNLICHE NUTZUNGSEMPFEHLUNG

Julian Becker: „Unsere Materialien eignen sich durch die CC-Lizenz besonders zum Einsatz in der Lehre. Sie können flexibel genutzt und weiterentwickelt werden. Inhaltlich haben wir versucht, viele Ideen und Denkschulen zu berücksichtigen und verschiedene Blickwinkel einfließen zu lassen. Wipocc.de gibt Schülerinnen und Schülern genauso wie Studierenden einen guten Überblick über das Thema Wirtschaftspolitik.“

Markus Deimann auf Präsenztagung „vernetzen.wirken.StIL“ in Hamburg

Nach der erfolgreichen Teilnahme an der Tagung der AG Didaktische Metadaten in Hannover ging es für ORCA.nrw-Geschäftsführer PD Dr. Markus Deimann wenig später noch weiter in den Norden. Hamburg war das Ziel, denn dort fand die Präsenztagung „vernetzen.wirken.StIL“ der Stiftung Innovation in der Hochschullehre statt.

Anderthalb Tage lang standen neben dem Austausch über interessante Projektinhalte unter anderem auch die Sichtbarmachung und kontinuierliche Weiterentwicklung von Vernetzungsangeboten im Fokus. Zu den Teilnehmenden der Tagung zählten auch Vertreterinnen und Vertreter anderer Landesportale aus Deutschland.

Deimann: „Wir bei ORCA.nrw fördern den Austausch und die Vernetzung von Lehrenden. Lehrende finden dazu bei uns eine Reihe von Angeboten, die wir stetig weiterentwickeln. Für uns ist es spannend, Impulse und Erfahrungswerte mit den Kolleginnen und Kollegen aus anderen Bundesländern zu teilen. Eine Veranstaltung wie die Tagung in Hamburg ist perfekt dafür.“

Im Bild: Markus Deimann, Constanze Reder-Knerr, Steffen Rörtgen

ORCA.nrw auf Tagung der AG Didaktische Metadaten in Hannover

ORCA.nrw ist nicht nur das Landesportal für Lehrende und  Studierende in NRW, sondern auch über die Landesgrenzen hinweg vernetzt. Im Rahmen der Bilanzierungstagung der AG Didaktische Metadaten in Hannover wurde unter anderem die Frage diskutiert, wie didaktische Metadaten in OER-Portalen angewendet werden können. Für ORCA.nrw war PD Dr. Markus Deimann dabei.

„Es war wie immer ein klasse Austausch mit vielen interessanten Ideen und Ansätzen“, erklärte Deimann. Neben seiner Position als Geschäftsführer von ORCA.nrw ist er Vorsitzender von des Kooperationsnetzwerk OER-förderliche Infrastrukturen und Dienste (KNOER), dem mittlerweile neben ORCA.nrw acht weitere Landeseinrichtungen aus Deutschland angehören. Am zweiten Tag der Tagung stellte KNOER in Person von Constanze Reder-Knerr vom Virtuellen Campus Rheinland-Pfalz die Idee der „(KN)OER-Kollektionen“ vor, die kuratierte OER-Sammlungen zu ausgewählten Themen – ähnlich den ORCA.nrw-Themenwelten – umfassen sollen.

Im Bild: Markus Deimann, Verena Russlies, Constanze Reder-Knerr