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Standardisierung, weniger Präsenzlehre und Prämien – spannende Diskussion über OER-Anreize

Der kompetente Umgang mit Daten ist in medizinischen Berufen enorm wichtig. Im Projekt DIM.RUHR werden daher OER entwickelt, die zur Fortbildung in diesem Bereich im Gesundheitswesen eingesetzt werden können. Auf der ORCA.nrw-Tagung nutzten die Projektmitglieder Anne Mainz (Universität Witten/Herdecke), Vera Weirauch und Tom Strube (beide Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik) sowie Dr. Andreas Meißner (ORCA.nrw) die Gelegenheit, im Rahmen eines zweieinhalbstündigen Workshops über folgende Fragen zu diskutieren: „Welchen Mehrwert bringen OER? Und wie passen OER in das Hochschul- und Bildungsökosystem?“. Hier fassen sie ihre Erfahrungen und Erkenntnisse zusammen.

Gastbeitrag von Vera Weirauch und Tom Strube aus dem Projekt DIM.RUHR

Im Rahmen des OER-Festivals in Essen fand ein inspirierender Workshop statt, organisiert vom Projektteam DIM.RUHR. Ziel war es, OER-Neulingen die vielfältigen Möglichkeiten der OER-Community näherzubringen und Experten zusammenzubringen, um Lösungen für die Herausforderungen im deutschen Hochschulbildungssystem zu erarbeiten.

Der Workshop begann mit einem fesselnden Vortrag von Andreas, der die Erfolgsgeschichten von OER aus anderen Ländern präsentierte. Diese Beispiele zeigten eindrucksvoll das Potenzial, das OER für die deutsche Hochschulbildung bieten kann. Die Vorteile – von der Verbesserung des Zugangs zu Bildungsressourcen bis hin zur Förderung einer aktiven Lehr- und Lernkultur – wurden klar herausgestellt und weckten das Interesse der Teilnehmer. In der anschließenden Vorstellungsrunde trafen unterschiedliche Perspektiven aufeinander: Einige Teilnehmer waren enthusiastisch und voller Ideen, während andere durch frühere Erfahrungen skeptisch gegenüber OER eingestellt waren. Besonders bemerkenswert war die Anwesenheit von Verantwortlichen für OER aus verschiedenen Bundesländern, die wertvolle Einblicke in die praktischen Herausforderungen und Erfolge ihrer Arbeit gaben.

Nach der ersten Kennenlernphase wurden die Teilnehmer ermutigt, die gesammelten Skepsis-Impulse in konstruktive Diskussionen umzuwandeln. Gemeinsam identifizierten sie die Mehrwerte von OER und erarbeiteten in einem kreativen World Café Hürden und erste Lösungsansätze zu vier Szenarien, die verschiedene Herausforderungen darstellen. Somit sollten die vorher benannten Mehrwerte greifbar werden. Diese Gruppenarbeit wurde als positiv und bestärkend wahrgenommen und half, Probleme klar zu benennen und Lösungsansätze zu formulieren. Ein zentrales Thema war die Finanzierungsproblematik für Hochschullehrer bei der Erstellung von OER. Die Teilnehmer diskutierten auch die Notwendigkeit einer regulierten Qualitätssicherung und die fehlende Bereitschaft, Materialien zu teilen. Diese Herausforderungen wurden als zentrale Hürden identifiziert, die es zu überwinden gilt, um OER erfolgreich in die Hochschulbildung zu integrieren.

Ein konkreter Lösungsansatz war die Reduzierung der Präsenzlehre, um den Lehrenden mehr Zeit für die Erstellung von OER zu geben. Zudem wurde ein kontrolliertes Austauschnetzwerks zwischen Hochschulen vorgeschlagen, um die Entwicklung und Verbreitung von OER zu fördern. Die Standardisierung von Lehrmaterialien wurde ebenfalls als vielversprechender Schritt diskutiert, um eine einheitliche Ressourcennutzung zu ermöglichen. Ein besonders kreativer Vorschlag war die Einführung finanzieller Prämien für die Erstellung hochwertiger OER – ähnlich dem Anreizsystem von Torprämien im Profifußball. Diese Idee stieß auf reges Interesse, jedoch wurden auch die bestehenden Qualitätsstandards der Hochschul-OER kritisch hinterfragt.

Die Gespräche verdeutlichten auch eine gewisse Frustration über die Rolle der nationalen Regierung in Bezug auf die Unterstützung und Integration von OER in die Hochschulbildung. Viele Teilnehmer wünschten sich stärkere politische Anreize für die Erstellung und den Austausch von OER. Insgesamt zeigte der Workshop, dass die Gruppe sich in einer kritischen Auseinandersetzung mit OER im Hochschulbildungssektor befindet. Erste Lösungsansätze wurden entwickelt, und die Teilnehmer erkannten die Notwendigkeit von Rahmenbedingungen, die die Integration von OER in den Arbeitsalltag erleichtern. Die positive Moderation und die problemorientierte Herangehensweise trugen zu einem erfolgreichen Austausch bei. Die Teilnehmer gingen mit neuen Ideen und einem gestärkten Gemeinschaftsgefühl nach Hause, bereit, die Herausforderungen im OER-Bereich anzugehen.

Dieser Workshop war nicht nur ein Schritt in Richtung einer besseren OER-Integration, sondern auch eine Einladung an alle, sich aktiv an dem nächsten OER-Festival zu beteiligen und gemeinsam die Zukunft der Hochschulbildung zu gestalten!

Mehr zum Projekt DIM.RUHR, an dem auch ORCA.nrw beteiligt ist, finden Sie hier.

Im Video: Impressionen zur ORCA.nrw-Tagung 2024

Über 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer fanden den Weg in den Ruhrturm nach Essen, um sich bei der ORCA.nrw-Tagung auszutauschen. Wir waren mit der Kamera dabei und haben Impressionen und Stimmen vom Tag eingefangen.

ORCA.nrw-Tagung: Inspirierende Einblicke und Gelegenheit zur Vernetzung

Volles Haus im Ruhrturm in Essen: 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer fanden sich dort zur dritten offiziellen ORCA.nrw- Tagung unter dem Motto „Hochschullehre inspirierend und verbindend“ ein. Die Veranstaltung bot eine Plattform für den Austausch und die Vernetzung rund um das Thema offene Bildungsressourcen (OER) und gute Hochschullehre. Ausgerichtet wurde die Tagung erneut von ORCA.nrw sowie dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, gefördert wurde sie vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (MKW). In diesem Jahr war außerdem das OERcamp mit im Boot: Die ORCA.nrw Tagung fand statt im Rahmen des OER-Festivals. 

Der Tag begann um 09:00 Uhr mit einem Begrüßungskaffee, der den Teilnehmenden die Möglichkeit bot, erste Kontakte zu knüpfen und sich auf die bevorstehenden Sessions einzustimmen. Um 09:30 Uhr eröffnete Bettina Jorzik vom Stifterverband die Tagung mit einem Grußwort, in dem sie die Bedeutung von OER für die Hochschullehre hervorhob.

Im Anschluss daran starteten die fünf parallelen Sessions, die eine Vielzahl von Themen abdeckten. Von der sinnvollen Nutzung von KI für OER über die Automatisierung und Personalisierung interaktiver Lernbücher bis hin zu Forschungsdatenmanagement und der Evaluation digitaler Lerneinheiten – die Beiträge aus der Community waren vielfältig und inspirierend.

Nach einer Mittagspause, die Raum für weitere Gespräche und Vernetzung bot, ging es am Nachmittag mit vier parallelen Sessions weiter. Erneut standen verschiedenste Themen im Fokus, darunter die Professionalisierung der OER-Community in der Grundschulpädagogik und die inklusive Biologielehrkräftebildung. Großen Anklang fand auch das Angebot der ORCA.nrw-Rechtsinformationsstelle.

Die ORCA.nrw Tagung endete um 16 Uhr mit einem nahtlosen Übergang zum sich anschließenden OERcamp: Moderator PD Dr. Markus Deimann übergab die OER-Fackel an den Moderator des OERcamps, Frank Homp.

PD Dr. Markus Deimann, Geschäftsführer von ORCA.nrw: „Ein besonderer Dank gilt dem Stifterverband und dem Team des OERcamps für die hervorragende Zusammenarbeit bei der Organisation und Durchführung unserer Tagung. Auch den Teilnehmenden, die mit ihrem Input die Tagung so erst ermöglicht haben, möchten wir sehr herzlich danken. Wir freuen uns bereits auf die nächste ORCA.nrw-Tagung!“

In Kürze finden Sie weitere Inhalte und Fotos zur ORCA.nrw-Tagung 2024 auf dieser Seite.

Von Studierenden für Studierende: positive Resonanz auf TikTok-Kampagne von ORCA.nrw

Studierenden einen starken Start ins Studium zu ermöglichen, ist eine der Kernaufgaben von ORCA.nrw. Um unsere zahlreichen Angebote in der Zielgruppe bekannter zu machen, haben wir pünktlich zum Beginn des Wintersemesters eine neue Digital-Kampagne gestartet.

Dabei arbeiten wir mit Studierenden zusammen, die unsere Angebote zum Studieneinstieg selbst getestet und für sinnvoll erachtet haben. Ihre Erfahrungen und Empfehlungen teilen sie dann auf ihrem eigenen TikTok-Kanal. So sind seit Anfang Oktober bereits über 30 Clips oder Slideshows entstanden, die auf ORCA.nrw und seine Angebote hinweisen. Bis Mitte Dezember sollen knapp 30 weitere Inhalte folgen.

TikTok ist eine Social-Media-Plattform, auf der vor allem kurze Videos im Fokus stehen. Gerade bei der jungen Zielgruppe – Schülerinnen und Schüler sowie Studierende – ist TikTok enorm beliebt und verbreitet, entsprechend interessant ist die Plattform auch für uns als Landesportal für Studium und Lehre. Um ein Höchstmaß an Authentizität sicherzustellen, setzen wir im ersten Schritt auf die Zusammenarbeit mit echten Studierenden, die Inhalte über ORCA.nrw selbst erstellen und auf ihrem Kanal verbreiten, und haben keinen eigenen Kanal veröffentlicht.

Über 100.000 Aufrufe in der ersten Woche

Das Zwischenfazit fällt durchweg positiv aus: Bereits in der ersten Woche sind die TikTok-Inhalte über 100.000 Mal aufgerufen worden und die Zugriffszahlen auf die ORCA.nrw-Website signifikant gestiegen. Und auch die Rückmeldungen aus der Community sind erfreulich. Hier eine Übersicht:

Unter dem Slogan „Starker Start ins Studium“ bietet ORCA.nrw für Studienanfänger und Studieninteressierte zahlreiche Online-Tests und -Kurse in den Bereichen Mathematik, Sprach- und Textverständnis sowie Motivation und Lernstrategien an. Darüber hinaus erhalten Studierende bei uns persönliche Unterstützung in Form eines Mathe-Helpdesks oder einer telefonischen Sprachberatung.

Kommunikation als wichtiger Baustein im Medizinstudium – eKommMed.nrw

Von der Anamnese bis zum Überbringen einer Krebsdiagnose – Kommunikation spielt in der Medizin in vielen Bereichen eine starke Rolle. Im Projekt eKommMed.nrw werden an sieben Hochschulen in NRW Materialien entwickelt, die Studierende bestmöglich auf Szenarien in ihrem späteren Berufsleben vorbereiten. In Kürze werden sie auf ORCA.nrw abrufbar sein.

Bernd Reuber führt ein glückliches Leben. Nach seiner Arbeit als Steuerfachangestellter werkelt der 52-Jährige gerne mit seiner Frau Andrea im Garten oder verbringt Zeit mit seinen Kindern. Fußball ist das gemeinsame Hobby von ihm und Sohn Leander (9). Wenn die beiden spielen, steht Bernd Reuber oft im Tor. Er mag, was er sich mit seiner Familie zusammen aufgebaut hat, und ahnt nicht, dass schon bald eine schwere Zeit auf ihn und seine Liebsten zukommen wird.

Ein paar Tage später, einige Kilometer entfernt, grübelt Prof. Matthias Lutterbeck. Er ist Chefarzt im Klinikum, und sein Terminplan ist straff. Fürs Mittagessen mit dem Kollegen reicht die Zeit leider nicht, in 20 Minuten wartet ein Patient auf ihn. „Es könnte ein schwieriges Gespräch werden“, denkt Prof. Lutterbeck, „der Mann ist noch recht jung, und ich muss ihm die Diagnose Darmkrebs überbringen“. Der Patient, der vor seiner Tür wartet, ist Bernd Reuber.


Was wie ein reales Szenario klingt, ist eines von zahlreichen Fallbeispielen aus dem Projekt eKommMed.nrw. Sieben Hochschulen in Nordrhein-Westfalen erstellen darin zusammen seit April 2022 E-Learning-Ressourcen für eine kompetenzorientierte Kommunikationsausbildung im Gesundheitswesen in NRW (kurz: eKommMed.nrw). „Kommunikation ist in vielen Bereichen in der Medizin wichtig“, sagt Projektleiter Prof. Sven Benson von der Universität Duisburg-Essen (UDE): „Sie ist die Basis für gute Behandlungsabläufe, die Zufriedenheit von Patienten und Mitarbeitern sowie die Wirksamkeit von Therapien.“ Entsprechend erforderlich ist es, im Studium die Kommunikationskompetenzen der angehenden Medizinerinnen und Mediziner zu schulen. Eine Diagnose fachlich zu stellen ist schließlich nicht dasselbe wie sie persönlich zu überbringen.

Ausprobieren, um Schlüsse zu ziehen

Der gesamte eKommMed.nrw-Kurs untergliedert sich in sieben Module. In drei Begleitmodulen geht es um Grundlagen der Kommunikation, Beziehungsaufbau und diversitätssensible Kommunikation, die vier Anwendungsmodule behandeln die Themenfelder Anamnese, Überbringen schlechter Nachrichten, Kommunikation im Team und telemedizinische Kommunikation. Viele Inhalte – wie zum Beispiel zu den Grundlagen oder der Kommunikation im Team – richten sich dabei nicht ausschließlich an Lehrende und Studierende der Medizin, sondern „sind sicher für alle mit medizinischem Kontext – zum Beispiel aus dem Bereich Soziale Arbeit oder Psychologie – interessant“, sagt Benson.

Das Fallbeispiel von Herrn Reuber ist Teil des Moduls „Überbringen schlechter Nachrichten“. In diesem Szenario wird in einem gut dreiminütigen Video zunächst der Patient vorgestellt, im Anschluss ein Video mit den Gedanken des Arztes vor dem Patientenkontakt abgespielt. Und dann wird es interaktiv: Das nächste Video zeigt das 20-minütige Gespräch zwischen Prof. Lutterbeck und Herrn Reuber. Regelmäßig wird es pausiert, und Studierende erhalten gezielte Fragestellungen, um den Verlauf zu reflektieren. Dabei können sie auf unterstützende Materialien wie eine Checkliste zur Gesprächsvorbereitung zurückgreifen. Es wartet dann ein Video, in dem Herr Reuber seinen Eindruck vom Gespräch schildert, das Modul schließt mit weiteren Reflexionsfragen. In anderen Modulen können Studierende beispielsweise in einer Videopause selbst entscheiden, wie es weitergehen soll. „So kann ich mich zu Hause ausprobieren und bewusst mal einen negativen Gesprächsverlauf erleben, um meine Schlüsse daraus zu ziehen – und ohne dass dies zulasten des Patienten geht“, erklärt Prof. Benson.

Prof. Dr. Sven Benson

Eine Sache ist ihm dabei wichtig: „Die Kommunikationsausbildung soll durch unser Projekt nicht ins Internet verlagert werden – ganz im Gegenteil. Kommunikation hat schon jetzt einen hohen Stellenwert in der medizinischen Ausbildung. Wir wollen keine Revolution, sondern eKommMed.nrw soll unterstützen und die Möglichkeiten in der Lehre erweitern.“ Benson selbst weiß, wovon er spricht. Weit vor seiner Zeit als Professor für Didaktik in der Medizin absolvierte er eine Ausbildung als Krankenpfleger und kann sich gut an Visiten erinnern, in denen Oberärzte mit Kolleginnen und Kollegen um ein Patientenbett herumstanden und in Anwesenheit des Patienten nur über ihn statt mit ihm gesprochen haben. „Dabei sind es oft Kleinigkeiten, die es braucht, um Vertrauen aufzubauen. Es kann schon entscheidend sein, ob der Arzt oder die Ärztin auf mich zukommt, sich vorstellt, die Hand gibt und anbietet, dass man sich bei Fragen jederzeit melden könne. Das sind 30 Sekunden, und der Patient oder die Patientin ist schon ganz anders eingebunden“, sagt Benson.

Seit seiner Zeit als Psychologie-Student faszinierte ihn unter anderem die Placebo-Forschung im medizinischen Bereich. Benson: „Studien zeigen, dass Schmerzmittel besser wirken, wenn ich die Anwendung vernünftig erkläre als sie unkommentiert zu verabreichen. Obwohl pharmakologisch beides Mal die Lage gleich ist, kann Kommunikation bei neurobiologischen Prozessen viel ausmachen.“  Entsprechend froh ist er, sich bei eKommMed.nrw mit seinen Kolleginnen und Kollegen aus anderen Hochschulen in NRW mit dem Thema Kommunikation in der Medizin auseinanderzusetzen.

Intensiver Austausch zwischen den Hochschulen

Schon vor dem Projektstart pflegten die Hochschulen im Netzwerk der Medizinischen Fakultäten in NRW (KommMedNRW) einen guten Austausch, durch die Förderung im Rahmen der OERContent.nrw-Förderlinie ist dieser nun noch enger geworden. „Wir sind räumlich so nah beieinander und haben ähnliche Aufgaben, da macht es Sinn, sich gegenseitig zu unterstützen“, sagt Benson und schwärmt: „Ich kann die Zusammenarbeit nur loben, wir hatten im Projekt vom ersten Tag an eine vertrauensvolles Atmosphäre, die das Arbeiten leicht macht.“ Neben der UDE sind die Universität Bielefeld, Ruhr-Universität Bochum, Universität zu Köln, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf sowie die Universität Münster beteiligt. Nach über zwei Jahren intensiver Arbeit werden die Ergebnisse in Kürze veröffentlicht und als Open Educational Resources über das Landesportal ORCA.nrw abrufbar sein.

Dann wissen Lehrende und Studierende aus NRW und außerhalb auch, wie es mit Herrn Reuber weitergeht. Prof. Lutterbeck hat ihm im Gespräch nämlich nicht nur die Diagnose mitgeteilt, die beiden haben gemeinsam auch schon über einen individuellen Behandlungsplan für Herrn Reuber gesprochen. Es wird nicht ihre letzte Kommunikation gewesen sein.

Abi-Messe: Großes Interesse an den Angeboten zum Studieneinstieg von ORCA.nrw

Unter dem Motto „Starker Start ins Studium“ war das Landesportal ORCA.nrw auf der „ABI Zukunft“ in der Essener Grugahalle vertreten. Schülerinnen und Schüler sowie Studieninteressierte aus NRW und darüber hinaus informierten sich auf der renommierten Messe über die umfassenden Unterstützungsangebote zum Studieneinstieg von ORCA.nrw.

Besonderen Anklang bei den vielen Interessenten fanden die Online-Selbsttests und -Kurse in den Bereichen Mathematik sowie Sprach- und Textverständnis. Wer zum Beispiel vor dem Studienbeginn ein Schul-Mathematik auffrischen oder sich auf die sprachlichen Herausforderungen an einer Hochschule – zum Beispiel das Verstehen oder Verfassen wissenschaftlicher Texte – vorbereiten will, findet bei ORCA.nrw die entsprechenden Angebote.

ORCA.nrw stärkt Profil als landesweiter Dienstleister für digital gestütztes Lehren und Lernen  

Der Open Resources Campus NRW (ORCA.nrw) hat in den letzten Monaten eine Reihe von Maßnahmen zur Profilschärfung und Konturierung seiner Angebote umgesetzt. Diese sind von nun an über die umfassend überarbeiteten Webseiten www.orca.nrw zugänglich, die das Portal einladender und niedrigschwelliger zugänglich machen. Damit profiliert sich ORCA.nrw als zentraler Dienstleister für digital gestütztes Lehren und Lernen an nordrhein-westfälischen Hochschulen.

Zukünftig sind die Angebote des Portals drei trennscharf definierten Säulen – Grundversorgung mit OER, Vernetzung der nordrhein-westfälischen Hochschulen und Unterstützung des Studieneinstiegs – zugeordnet. „Als gemeinsame Betriebseinheit von 37 öffentlich-rechtlichen Hochschulen in Nordrhein-Westfalen ist unser Anspruch, Leistungen bereitzustellen, die in den Hochschulen relevant und nachgefragt sind. Innerhalb dieser drei Säulen unterbreiten wir klar definierte Angebote, die zur Lösung konkreter Probleme beitragen werden“, sagt Dr. Markus Deimann, Geschäftsführer des Portals.

Säule 1: OER für die Hochschulen in NRW

In Säule 1 (Grundversorgung mit OER) stellt das Portal Lehrenden der nordrhein-westfälischen Hochschulen einen zentralen Zugang für die Publikation, den Austausch und die Bearbeitung von offen lizenzierten Lehrmaterialien, sog. Open Educational Resources (OER), zur Verfügung. Diese Materialien können kostenfrei genutzt und verändert werden, sodass sie passgenau für konkrete Lehrveranstaltungen konfiguriert werden können. Der fachübergreifend angelegte Materialpool speist sich neben „Materialspenden“ aus den Hochschulen vor allem auch aus Materialien, deren Erstellung vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gezielt gefördert wurde. So sind beispielweise in der Förderlinie OERContent.nrw in den Jahren 2019 bis 2022 insgesamt 27 Millionen Euro für die Erstellung offen lizenzierter Lehrmaterialien zur Verfügung gestellt worden.  

Die Grundidee ist, dass Lehrmaterialien, die ergänzt oder verändert wurden, anschließend wieder hochgeladen werden und der Materialpool so stetig wächst. Durch die frei nutzbaren Materialien kann die Hochschullehre variantenreicher werden und es lassen sich Zeitersparnisse in der Vorbereitung von Lehrveranstaltungen erzielen. Zudem will ORCA.nrw eine Plattform bieten, auf der auch hochschulübergreifend an der Erstellung und Verbesserung von Lehrmaterialen gearbeitet werden kann, was letztlich die Qualität von Lehre und Studium erhöht. „So wollen wir dazu beitragen, dass in der Lehre an den NRW-Hochschulen die didaktischen Möglichkeiten einer digital geprägten Welt umfassend genutzt werden und die Studierenden die Lernziele ihrer Studiengänge noch besser erreichen können“, so Deimann. Beim Betrieb der dazu notwendigen technischen Infrastruktur kooperiert ORCA.nrw – bundesweit einmalig – mit der Technischen Informationsbibliothek Hannover und trägt so zur Realisierung länderübergreifender Synergiepotenziale bei.

Säule 2: Vernetzung von Lehrenden

In der zweiten Säule (Vernetzung) werden verschiedene Veranstaltungsformate zur Vernetzung von Lehrenden und lehrunterstützendem Personal, z. B. in Bibliotheken und Didaktikzentren  der NRW-Hochschulen, umgesetzt. Ziel ist zum einen, Communities von OER-Interessierten aus verschiedenen Fachrichtungen aufzubauen, um so die Hürden zum Erstellen und (Nach-) Nutzen von OER zu senken. Zum anderen werden, ohne unmittelbaren OER-Bezug, Dialogformate zur gemeinsamen Weiterentwicklung digital gestützter Lehre an den NRW-Hochschulen angeboten. Zudem engagiert sich ORCA.nrw auch in der Vernetzung mit Portalen für digital gestütztes Lehren und Lernen anderer Bundesländer, insbesondere im Rahmen des Kooperationsnetzwerk OER-förderliche Infrastrukturen und Dienste (KNOER).

Säule 3: Angebote für den Studieneinstieg

In Säule 3 („Starker Start ins Studium“) bietet ORCA.nrw Studienanfängerinnen und -anfängern einen Pool von qualitätsgesicherten Online-Kursen und Selbsttests, u. a. zu den Themen Mathematik, Sprach- und Textverständnis sowie Lernstrategien. Mit dieser Unterstützung beim Übergang von der Schule oder einer Berufstätigkeit zur Hochschule wird ein unmittelbarer Beitrag zur weiteren Absenkung von Abbruchquoten gerade in den ersten Hochschulsemestern geleistet. Dabei ist auch für eine persönliche Unterstützung gesorgt: Mathematische oder auf Sprach- und Textkompetenzen bezogene Fragen, die sich in Selbstlernkursen nicht beantworten lassen, können Studierende per Telefon oder Chat an fachlich versierte Tutorinnen und Tutoren richten.

Zu ORCA.nrw

Im Zuge der digitalen Transformation der Hochschullehre sind seit Anfang der 2000er-Jahre in mehreren Bundesländern zentrale Einrichtungen und Portale zur Unterstützung des digital unterstützten Lehrens und Lernens an Hochschulen entstanden. In Nordrhein-Westfalen (NRW) übernimmt diese Aufgabe das 2020 gegründete und 2021 eröffnete Landesportal „Open Resources Campus NRW“ (www.orca.nrw). Dieses ist als gemeinsame Betriebseinheit von 37 öffentlich-rechtlichen Hochschulen in Nordrhein-Westfalen organisiert und eng in die Kooperationsgemeinschaft Digitale Hochschule NRW (DH.NRW) eingebunden. Das Land NRW finanziert ORCA.nrw aus Mitteln seiner Digitalisierungsoffensive. In der an der Ruhr-Universität Bochum angesiedelten Geschäftsstelle arbeiten derzeit 15 fest angestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. ORCA.nrw entwickelt sein Serviceportfolio – ausgehend von den Bedarfen der nordrhein-westfälischen Hochschulen – kontinuierlich weiter.

Markus Deimann: „Die Inhalte stehen bei ORCA.nrw im Fokus“

Der Profilschärfungsprozess von ORCA.nrw ist abgeschlossen. Was bedeutet das genau?

Deimann: Das Landesportal ORCA.nrw existiert mittlerweile seit drei Jahren. Anfang 2021 haben wir mit dem technischen und personellen Aufbau von ORCA.nrw begonnen, um im Juli 2021 mit den ersten Basisdiensten wie einem Upload und einer Suchfunktion für offene Bildungsressourcen (OER) an den Start zu gehen. Seitdem hat sich in vielen Bereichen einiges bewegt. Wir haben auf technischer Ebene neue Grundlagen geschaffen und parallel unser Angebot sukzessive weiterentwickelt. Wir haben daher die Notwendigkeit gesehen, unser Profil zu schärfen und in den vergangenen Monaten intensiv daran gearbeitet. Das Ergebnis sind drei Säulen, die künftig die inhaltlichen Schwerpunkte von ORCA.nrw ausmachen: OER-Grundversorgung, Vernetzung von Lehrenden in NRW sowie starke Angebote für Studierende speziell in der Studieneingangsphase.

Was bedeutet das konkret für die OER-Säule? Wird es künftig nicht mehr nur die Suche und den Upload geben?

Deimann: Zunächst einmal standen wir vor der Herausforderung, dass der Dienst educast.nrw, über den wir bis Ende 2023 unsere technische Infrastruktur betrieben haben, eingestellt wurde. Das hat uns dazu gezwungen, kreativ zu werden. Wir sind enorm froh, dass wir unsere zahlreichen Kontakte nutzen konnten und eine länderübergreifende Lösung gefunden haben. Seit Beginn des Jahres arbeiten wir eng mit den Kolleginnen und Kollegen aus Niedersachsen zusammen und nutzen die technischen Dienste des TIB-AV-Portals und twillo, um Materialien aus NRW abrufbar zu machen. Diese Zusammenarbeit wurde nun auch vertraglich für einen längeren Zeitraum fixiert. Für Nutzende ändert sich nicht viel, die Suche und der Upload von OER sind wie gewohnt über ORCA.nrw möglich, für den Upload von Videomaterial benötigt es lediglich einen einfach zu erstellenden Log-in beim TIB AV-Portal. Die Zusammenarbeit zwischen den Portalen auf diesem Niveau ist Neuland, ich glaube aber, dass sie kein Einzelfall bleiben wird. Für uns bei ORCA.nrw bietet sie nur Vorteile: Wir greifen auf eine stabile und erprobte Infrastruktur zurück. Das ermöglicht es uns, künftig vermehrt die Inhalte in den Vordergrund unserer Arbeit zu rücken.

Wie soll das aussehen?

Deimann: Wir werden Lehr-/Lernmaterialien in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten aus Nordrhein-Westfalen aufbereiten und kuratieren. In unserer neuen OER-Bibliothek werden verschiedene Kollektionen zu Themen und Fachbereichen entstehen. Dazu werden wir den vielen geförderten Projekten aus NRW ein Schaufenster bieten, um die qualitativ hochwertigen Materialen zu präsentieren.

In der zweiten Säule wird die Vernetzung von Lehrenden großgeschrieben.

Deimann: Wir haben in der Vergangenheit bereits einiges gemacht, um Lehrende in NRW in den Austausch zu bringen. Das wollen wir ausbauen und Impulsgeber sein. Mit unserer jährlichen ORCA.nrw-Tagung und der ORCA.nrw-Bühne beim University:Future Festival haben wir zwei Leuchttürme im Veranstaltungskalender, dazu organisieren wir beispielsweise mit der beliebten Reihe „Lehre verbindet NRW“ oder dem neuen OER-Fachtag ORCA.nrw weitere wichtige Formate. Lehrende zusammenzubringen – ob analog oder digital – wird künftig ein noch wichtigerer Teil der Arbeit von ORCA.nrw sein.

Bei den Studierenden fokussiert sich ORCA.nrw auf die Studienanfängerinnen und -anfänger.

Deimann: Schon aufgrund unserer Historie ist das Thema „Übergang von der Schule zur Hochschule“ ein wichtiges für uns. Im Projekt Studiport – ein Vorgängerprojekt von ORCA.nrw – sind zahlreiche Inhalte für die Studieneingangsphase entstanden, die einen wesentlichen Bestandteil des aktuellen Angebots von ORCA.nrw ausmachen. Wir wollen Studieninteressierten und Studienanfängerinnen und -anfängern eine Anlaufstelle sein und qualitativ hochwertige Inhalte wie Selbsteinschätzungstests und Selbstlernkurse zu Themen wie Sprach- und Textverständnis, Mathematik oder Lernstrategien und Motivation im Studium anbieten. Darüber hinaus bieten wir auch persönliche Hilfestellung – zum Beispiel mit einem Mathe-Helpdesk oder einer telefonischen Sprachberatung – an.

Wie wird das neue Profil samt den drei Säulen künftig sichtbar sein?

Deimann: Es war klar, dass wir in diesem Zuge auch das visuelle Erscheinungsbild von ORCA.nrw weiterentwickeln wollten. Unsere drei Säulen sollen sichtbar sein, entsprechend haben wir unsere Website komplett überarbeitet und die Menüstruktur an unser neues Portfolio angepasst. Aber auch die Angebote innerhalb der drei Säulen haben sich weiterentwickelt: Wir sind nun weniger technisch unterwegs, künftig stehen Inhalte mehr denn je im Fokus unserer Arbeit. Entsprechend haben wir auch unsere Marke und Erscheinungsbild mitentwickelt. Unser Dank gilt dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, das uns auf unserem eingeschlagenen Weg unterstützt hat.

Strukturierter und persönlicher – der neue Webauftritt von ORCA.nrw

Klare Menüführung, freundliche Aufmachung und verbesserte Angebote: Mit dieser Zielsetzung haben wir beim Open Resources Campus NRW (ORCA.nrw) in den vergangenen Monaten intensiv am Relaunch unserer digitalen Heimat gearbeitet. Nun ist es soweit: Die neue Website des Landesportals ist seit heute unter ORCA.nrw zu erreichen.

Durch die optimierte Aufmachung sollen Lehrende, Studierende und alle Hochschulangehörigen in Nordrhein-Westfalen bestmöglich die zahlreichen Angebote finden und nutzen können.

„Wir freuen uns sehr, endlich unsere neue Website präsentieren zu können. Dem Relaunch ist ein sorgfältiger Entwicklungsprozess vorangegangen, der die Bedarfe unserer Zielgruppen und die vielen konstruktiven Rückmeldungen aus der Community berücksichtigt. Die neue Website ist ein entscheidender Baustein, um die Profilschärfung bei ORCA.nrw sichtbar zu machen“, sagt PD Dr. Markus Deimann, Geschäftsführer des Landesportals.

Die Menüstruktur von ORCA.nrw bildet künftig die drei inhaltlichen Schwerpunkte – Grundversorgung mit Open Educational Resources (OER), Vernetzung von Lehrenden in NRW sowie die Unterstützung des Studieneinstiegs – ab. Die Einführung der drei Säulen war im Zuge des Prozesses zur Profilschärfung verabschiedet worden.

OER-Sammlungen in neuer Bibliothek

Der OER-Bereich orientiert sich in der neuen Aufmachung am sogenannten OER-Lebenszyklus. Nutzende finden so schnell und übersichtlich Informations- und Unterstützungsangebote zum Erstellen, Teilen, Finden und Nutzen von OER. Der Upload und die Suche sind wie gewohnt über ORCA.nrw abrufbar, bei der technischen Umsetzung arbeitet das Landesportal aus NRW hier mit der Technischen Informationsbibliothek Hannover zusammen. Unter „OER finden“ warten zwei Highlights von ORCA.nrw. Nutzende können sich in der neuen OER-Bibliothek zu vielen Fachgebieten und Themen inspirieren lassen oder gezielt Materialsammlungen durchsuchen. Darüber hinaus bietet der Bereich „GefOERderte Kurse“ eine Übersicht über die Projekte aus der Förderlinie OERContent.nrw sowie weitere Projekte aus NRW.

Vernetzung analog wie digital

Die zweite Säule „Vernetzung“ richtet sich ebenfalls an Lehrende und Hochschulangehörige in NRW. Ziel ist es, die zahlreichen von und mit ORCA.nrw organisierten Veranstaltungen wie „Lehre verbindet NRW“, den OER-Fachtag oder die ORCA.nrw-Tagung gebündelt an einem Ort darzustellen. Teilnehmende finden in diesem Bereich wichtige Informationen, Programme, Links zur Anmeldung und ausführliche Nachberichte. Darüber hinaus stellt sich auch unser Netzwerk Landesportal vor und Sie kommen zu unserer digitalen Community-Plattform auf HumHub.

Thematisch sortierte Angebote für Studierende

Auch für Studieninteressierte und Studieneinsteigerinnen und -einsteiger bietet ORCA.nrw ein attraktives Angebot. Neben insgesamt sieben qualitätsgeprüften Online-Selbsteinschätzungstests und -Kursen finden Studierende auch hilfreiche Informationen und persönliche Unterstützungsmöglichkeiten. Neu dabei: Die Angebote unterteilen sich thematisch in die Bereiche Sprach- und Textverständnis, Mathematik sowie Motivation und Lernstrategien.

Modifikation der Marke ORCA.nrw

Um der Profilschärfung auch im Erscheinungsbild gerecht zu werden, hat ORCA.nrw seine Marke modifiziert. Das wird auf der neuen Website deutlich. Persönliche Fotos und Videos lösen die bisherigen Illustrationen ab, das dominante Dunkelblau wird in der optimierten Farbwelt deutlich dezenter eingesetzt, um einen freundlicheren Charakter herzustellen. Das markante Rot wird – wie im ORCA.nrw-Logo – punktuell eingesetzt. Auf der Startseite erhalten Lehrende und Hochschulangehörige aus NRW eine prominente Bühne. Durch etablierte und neue redaktionelle Formate wollen wir bei ORCA.nrw künftig ihre wichtige Arbeit noch mehr ins Schaufenster stellen.